Kochen gegen Klischees
Der Deutsche Tom Franz gibt der Völkerverständigung neue Würze – am Herd.
Völkerverständigung am Herd. Tom Franz schaffte es als Sieger der israelischen Kochshow „Masterchef“ 2013 auch schnell in die deutsche Presse. „Kölsch, aber koscher“ titelte die „Süddeutsche Zeitung“. Der Deutsche, der seit 2004 in Israel lebt und zum Judentum übergetreten ist, habe geschafft, worum sich die Bundesrepublik seit 60 Jahren bemühe: Er hat den Israelis seine Heimat nähergebracht – nicht mit großen Reden, sondern mit Kochrezepten: Reibekuchen mit Apfelmus, Forelle mit Kartoffelsalat – alles koscher, versteht sich. „Die Küche des Konvertiten“ überschrieb die freche „taz“ ihren Beitrag über den aus Erftstadt bei Köln stammenden Juristen und Hobbykoch. Wie es jetzt für ihn weitergeht? Seine Zukunft sieht Franz in der Küche, nicht mehr in der Rechtsberatung. Auch in Deutschland werden ihm Buchprojekte angeboten, das Jüdische Museum Berlin soll für ein Ausstellungsprojekt Interesse an seinem Reibekuchenrezept geäußert haben. Der „Süddeutschen Zeitung“ verriet er, dass er auch gern eine Kochsendung in Deutschland machen würde: „So wie ich den Israelis die deutsche Küche gezeigt habe, könnte ich dort das israelische Essen präsentieren.“ Gute Idee.