Für eine barrierefreie Gesellschaft
Das innovative Internetportal Wheelmap engagiert sich für eine barrierefreie Gesellschaft.
Inklusion ist ein Menschenrecht. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein. So steht es in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Deutschland hat als einer der ersten Staaten die Konvention 2007 gezeichnet und 2009 ratifiziert. Zur konkreten Umsetzung hat die Bundesregierung einen Nationalen Aktionsplan erarbeit. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe am politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen, Chancengleichheit in der Bildung und in der Arbeitswelt herzustellen und allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit auf einen selbstbestimmten Platz in einer barrierefreien Gesellschaft zu geben.
Etwa jeder zehnte Einwohner in Deutschland ist behindert, 7,3 Millionen Menschen gelten als schwerbehindert. Darunter sind 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer. 4,8 Millionen Menschen in Deutschland nutzen einen Rollator. Häufig scheitert die gesellschaftliche Teilhabe dieser Menschen schon an einer simplen Stufe, die den einfachen Zugang zu Kino, Cafe oder Sparkasse verhindert. Aus dieser Erkenntnis haben die Sozialhelden, ein Verein sozial engagierter Menschen in Berlin, die Idee zu Wheelmap entwickelt. Wheelmap ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Unter www.wheelmap.org kann jeder Mensch ganz leicht Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem entsprechend ihrer Rollstuhlgerechtigkeit markieren. Die seit 2010 verfügbare Karte ist auch als kostenlose App für iPhone und Android verfügbar und hilft Rollstuhlfahrern und Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen, ihren Tag planbarer zu gestalten. Aktuell sind über 350.000 Cafés, Bibliotheken, Schwimmbäder und viele weitere öffentlich zugängliche Orte bewertet. Täglich kommen über 300 neue Markierungen hinzu. Wheelmap ist in 23 Sprachen verfügbar.
Aus der Grundidee ist in den letzten zwei Jahren eine kleine Bewegung entstanden, bei der jeder mithelfen kann. So organisieren sich lokale Gruppen zu Mapping-Aktionen, um nicht nur Orte zu markieren, sondern auch mit Ladenbetreibern ins Gespräch zu kommen. Denn oft wissen Besitzer nicht von dem Stufenproblem für mobilitätseingeschränkte Menschen, aber werden durch die engagierten Menschen praktisch an das Thema Rollstuhlgerechtigkeit und Barrierefreiheit herangeführt.
www.behindertenbeauftragter.de
