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Baerbock warnt nach Kabelschaden: „Dringender Weckruf“

Immer wieder werden Kabel in der Ostsee beschädigt. Die Außenministerin glaubt dabei nicht an Zufälle und warnt vor der russischen Schattenflotte. 

29.12.2024
Baerbock warnt nach Kabelschaden: „Dringender Weckruf“
© dpa

Berlin (dpa/d.de) - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warnt nach dem Schaden an einem Unterwasserstromkabel vor Finnland vor der russischen Schattenflotte und fordert weitere EU-Sanktionen. „Fast im Monatsrhythmus beschädigen Schiffe derzeit wichtige Unterseekabel in der Ostsee. Schiffsbesatzungen lassen Anker zu Wasser, ziehen sie ohne ersichtlichen Grund kilometerweit über den Meeresboden und verlieren sie dann beim Hochziehen“, sagte die Ministerin in einem Interview. Es falle ihr schwer, da noch an Zufälle zu glauben. „Das ist ein dringender Weckruf für uns alle. Unterseekabel sind in einer digitalisierten Welt die Kommunikationsadern, die unsere Welt zusammenhalten“, warnte Baerbock. Es gelte, kritische Infrastruktur noch stärker zu schützen. 

Die 170 Kilometer lange Verbindungsleitung Estlink 2 zwischen Estland und Finnland war am Mittwoch unterbrochen worden. Die finnischen Behörden vermuten Sabotage und setzten den unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker „Eagle S“ fest. Dessen Anker könnte den Schaden am Kabel verursacht haben. Das Schiff soll der EU zufolge zur sogenannten russischen Schattenflotte gehören – Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen etwa beim Öltransport zu umgehen.