Afrikanischer Energiegipfel: Zugang zu Elektrizität
Aktuelle Informationen über die deutsche Außenpolitik und die internationalen Beziehungen Deutschlands.
27.01.2025: Afrikanischer Energiegipfel: Zugang zu Elektrizität
Berlin (d.de) – 300 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika sollen in den nächsten fünf Jahren Zugang zu Elektrizität bekommen. Wie das gelingen kann, ist Thema des ersten Afrikanischen Energiegipfels in Daressalam, Tansania. An dem von Tansania, der Afrikanischen Union, der Weltbank und der Afrikanischen Entwicklungsbank veranstalteten Gipfel nehmen fast alle afrikanischen Staaten sowie Partnerländer teil, darunter Staats- und Regierungschefs. Deutschland wird durch Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Entwicklungsministerium (BMZ), vertreten. Vor seiner Reise sagte er, dass erneuerbare Energien die beste und günstigste Lösung seien, um den Menschen in Afrika sicheren Zugang zu Strom zu verschaffen. Fast 600 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, haben in ihren Haushalten keinen Zugang zu Strom. Das BMZ gehört zu den wichtigsten Kooperationspartnern für die Energiewende in vielen afrikanischen Staaten. Es fördert ausschließlich erneuerbare Energielösungen.
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24.01.2025: Schulze: Schulen sind entscheidend für Neuanfang in Syrien
Berlin (d.de) - Zum heutigen internationalen Tag der Bildung hat Entwicklungsministerin Svenja Schulze die Bedeutung von Schulen für eine friedliche und stabile Entwicklung betont. Das gelte besonders in Krisenländern wie Syrien. „An den Schulen des Landes entscheidet sich, ob die nächste Generation ein Syrien schaffen kann, in dem unterschiedliche Gruppen, Männer und Frauen, friedlich und gleichberechtigt zusammenleben. Wenn die Übergangsregierung bereit ist, ein solches Schulsystem aufzubauen, ohne Diskriminierung und Ausgrenzung, dann wird Deutschland das unterstützen“, sagte Schulze. Das Entwicklungsministerium fördert über UN-Hilfswerke wie UNICEF und Nichtregierungsorganisationen die Wiederherstellung von Schulen und die Unterstützung der häufig vom Krieg traumatisierten Kinder in Syrien.
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23.01.2025: Verteidigungsminister besucht Litauen, Polen und Frankreich
Berlin (d.de) - Verteidigungsminister Boris Pistorius besucht Deutschlands wichtige Verbündete Polen und Frankreich. In Warschau trifft er seinen polnischen Amtskollegen Wladyslaw Kosiniak-Kamysz (Bild). Danach fliegt Pistorius weiter nach Paris zu Gesprächen mit Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu. Zuvor hatte Pistorius Litauen besucht und unter anderem über die Stationierung deutscher Soldaten gesprochen. Vorgesehen ist die dauerhafte Präsenz einer Brigade mit bis zu 5.000 Soldaten. Pistorius erinnerte auch an die deutschen Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs. In der Gedenkstätte Paneriai nahe Vilnius gedachte er der Opfer der deutschen Besatzung und des Holocausts und legte einen Kranz nieder.
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22.01.2025: Selenskyj dankt Scholz in Davos für Hilfe bei Flugabwehr
Davos (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in der Schweiz für die Waffenhilfe im russischen Angriffskrieg gedankt. Die Ukraine schätze Deutschlands Führung bei der Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und den bedeutenden Beitrag beim Schutz Tausender Menschenleben, teilte Selenskyj mit. Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Deutschland ist nach den USA wichtigster Unterstützer des Landes, sowohl bei der militärischen wie auch bei der humanitären Unterstützung.
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21.01.2025: Özdemir: Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern neu ausrichten
Berlin (d.de) - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat gemeinsam mit der Landwirtschaftskommissarin der Afrikanischen Union (AU), Josefa Sacko, ein neues Kooperationskonzept vorgestellt. Damit werde die Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern und Regionen des Landwirtschaftsministeriums strategisch neu ausgerichtet. Sie folge dem Leitgedanken, dass eine nachhaltige Landwirtschaft und funktionierende Ernährungssysteme die Grundpfeiler für Frieden und politische Stabilität seien.
„Unser Afrika-Konzept ist ein erneutes Bekenntnis, dass unser Nachbarkontinent im Zentrum unserer Aufmerksamkeit bleibt. Damit gestalten wir die Afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung im Landwirtschaftsbereich konkret aus. Wir wollen uns mit aller Kraft mit unserem Know-how für eine nachhaltige und klimaangepasste Landwirtschaft einbringen“, sagte Özdemir.
Entstanden sei das Konzept in einem partizipativen Ansatz, bei dem sich die AU, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft sowie junge Menschen aus afrikanischen Ländern und Deutschland einbringen konnten.
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20.01.2025: Bundesregierung nach Freilassung erster Geiseln: Tag der Freude
Berlin (dpa) - Nach mehr als 15 Monaten hat die Hamas im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung bislang drei Geiseln freigelassen. Der Kanzler und die Außenministerin reagierten erleichtert – erwarten aber auch mehr. „Heute ist ein Tag der Freude: Endlich sind weitere Geiseln der Hamas freigekommen und wieder mit ihren Familien vereint“, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Post. Diesem ersten Schritt müssten weitere Folgen. „Alle Geiseln müssen freikommen und es muss rasch mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen.
Außenministerin Annalena Baerbock (Foto) teilte mit: „Erleichterung und Trauer liegen heute nah beieinander: Pure Erleichterung, dass Geiseln nach 471 Tagen ihren Liebsten in die Arme fallen. Aber auch Trauer über die Gewissheit, dass nicht alle das Grauen überlebt haben.“ Sie denke besonders an jene immer noch Verschleppten und deren Familien. Wenn sich alle an die Vereinbarungen hielten, könne der Waffenstillstand mehr sein als nur ein Moment des Aufatmens. Die Bundesregierung tue alles dafür, dass dringend nötige Hilfe zu den Menschen in Gaza gelange, so Baerbock weiter.
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17.01.2025: Sudan: Entwicklungsministerium will unterstützen
Berlin/Port Sudan (d.de) - Der Parlamentarische Staatssekretär im Entwicklungsministerium Niels Annen ist zu einer Reise nach Sudan aufgebrochen. Schwerpunkt der Reise ist das Thema Flucht und Vertreibung. „In Sudan hungern Millionen Menschen und sind Krankheiten schutzlos ausgeliefert. Von der internationalen Öffentlichkeit wird das sudanesische Drama aber leider viel zu wenig beachtet. Darum ist es sehr wichtig, auf die katastrophale Lage in Sudan hinzuweisen und Wege auszuloten, wie trotz des Kriegs Voraussetzungen für die Menschen geschaffen werden können, sich selbst zu versorgen und Perspektiven für eine friedliche Zukunft zu schaffen“, sagte Annen vor seiner Reise.
In Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Krieg zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Milizen der Rapid Support Forces (RSF). Mit mehr als zwölf Millionen Vertriebenen ist der Konflikt die größte humanitäre Krise weltweit. Annen will sich in Port Sudan ein Bild von der humanitären Lage, der deutschen Unterstützung und internationalen Zusammenarbeit zugunsten der notleidenden Bevölkerung machen. Überdies möchte er Deutschlands Forderung nach sofortigem Waffenstillstand und vollem humanitären Zugang bekräftigen.
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16.01.2025: Baerbock zu Gaza-Abkommen: „Tag der Erleichterung“
Berlin (dpa) - Außenministerin Annalena Baerbock zeigt sich erleichtert über die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln. „Heute ist ein Tag der Erleichterung darüber, dass das Leid auf allen Seiten nun ein Ende finden kann“, sagte Baerbock.
Die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas rette Leben und gebe den Menschen in Gaza, den Geiseln und ihren Angehörigen und allen Menschen der Region nach 15 Monaten Hoffnung. „Und sie zeigt, wie wichtig es ist, auch in den dunkelsten Stunden, den Glaube an Diplomatie niemals aufzugeben“, ergänzte die Ministerin und dankte den Verhandlern.
Baerbock mahnte zudem die Einhaltung der Vereinbarung an. „Ich fordere alle Seiten auf, die Vorgaben des Abkommens zu respektieren: Die Geiseln müssen schnell und entsprechend der Vereinbarung freikommen. Humanitäre Hilfe muss massiv zu den notleidenden Menschen in Gaza kommen. Und ebenso müssen der militärische Rückzug und die Rückkehr von Palästinensern in ihre Wohngebiete umgesetzt werden.“
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15.01.2025: Ostsee-Gipfel: Sabotageversuche bekämpfen
Helsinki (dpa/d.de) - Deutschland und die weiteren an die Ostsee grenzenden Nato-Staaten wollen Sabotageakte gegen ihre kritische Infrastruktur mit einem eng abgestimmten Vorgehen verhindern. „Wir sind entschlossen, jegliche Versuche der Sabotage abzuschrecken, aufzudecken und zu bekämpfen. Jeder Angriff auf unsere Infrastruktur wird mit einer robusten und entschlossenen Reaktion beantwortet“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der beteiligten Staaten nach einem Gipfel zur Ostsee-Sicherheit in Helsinki. Die Länder begrüßten in der Erklärung, dass die Nato den Einsatz „Baltic Sentry“ zur Abschreckung feindlicher Aktivitäten im Ostsee-Raum ins Leben gerufen habe. Zudem sei der Stab Commander Task Force Baltic in Rostock aktiviert worden und koordiniere die Schiffe der Verbündeten in der Ostsee. „Wir haben hier eine ganze Reihe von Verabredungen getroffen und vorgeschlagen, dass wir das in der Europäischen Union und in der NATO weiterdiskutieren“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Gipfel.
Im Fokus stehen vor allem Frachtschiffe der sogenannten russischen Schattenflotte, die Russland nutzt, um Sanktionen zu umgehen.
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15.01.2025: Deutschland unterstützt Aufarbeitung von Kriegsverbrechen in Syrien
Der Syrien-Koordinator im Auswärtigen Amt, Staatsminister Tobias Lindner, hat sich mit Robert Petit getroffen, dem Leiter des International, Impartial and Independent Mechanism (IIIM). Der IIIM ist ein Mechanismus der Vereinten Nationen, der seit 2016 Beweismaterialien der brutalen Verbrechen in Syrien sammelt, dokumentiert und für Gerichtsverfahren bereitstellt. Die deutsche Justiz konnte dank der Arbeit des IIIM schwere Menschenrechtsverstöße des Assad-Regimes gemäß dem Weltrechtsprinzip in Deutschland strafrechtlich verfolgen. Aus Mitteln des Auswärtigen Amtes werden nun kurzfristig 1 Millionen Euro bereitgestellt, um die Arbeit des IIIM weiter zu stärken.
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14.01.2025: Verteidigungsminister Pistorius in Kiew
Kiew (dpa) - Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zu Gesprächen in Kiew eingetroffen, um mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland zu beraten. Seine Reise sei auch ein „Signal, dass Deutschland als größtes Nato-Land in Europa an der Seite der Ukraine steht. Nicht alleine, sondern mit der Fünfer-Gruppe und vielen anderen Verbündeten“, sagte er. Deutschland will gemeinsam mit den vier europäischen Partnern Polen, Frankreich, Großbritannien und Italien größere Anstrengungen für eine Stärkung der ukrainischen Rüstungsindustrie unternehmen. Zuvor hatte sich Pistorius mit den Verteidigungsministern der Fünfer-Gruppe in einem Vorort der polnischen Hauptstadt Warschau getroffen. Die fünf Länder wollen gemeinsam die europäische Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft stärken.
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13.01.2025: Baerbock stellt Syrien Lockerung von Sanktionen in Aussicht
Riad (dpa) - Außenministerin Annalena Baerbock hat Syrien nach dem Sturz von Langzeit-Machthaber Baschar al-Assad eine Lockerung von EU-Sanktionen in Aussicht gestellt. Die Ministerin sagte am Rande einer internationalen Konferenz in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad: „Die Chance auf eine Zukunft für Syrien dürfen wir als internationale Gemeinschaft bei all der berechtigten Skepsis nicht verstreichen lassen. Daher gehen wir als Deutschland und als Europa jetzt erste konkrete Schritte.“
Baerbock sagte zudem weitere Hilfe zur Verbesserung der humanitären Lage in Syrien zu. Deutschland werde das UN-Welternährungsprogramm und verschiedene Nicht-Regierungsorganisationen noch einmal mit zusätzlichen 50 Millionen Euro für Essen, Notunterkünfte und medizinische Versorgung unterstützen.
„Sanktionen gegen den Assad-Clan und seine Schergen, die während des furchtbaren Bürgerkriegs in Syrien schwere Verbrechen begangen haben, müssen aufrechterhalten bleiben“, so Baerbock weiter. Die Bundesregierung schlage aber in der Europäischen Union vor, einen „smarten Ansatz“ zu wählen und die syrische Bevölkerung jetzt schnell zu unterstützen.
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10.01.2025: Deutsche Afrikapolitik: Gemeinsam Partnerschaften gestalten
Berlin (d.de) – Die Bundesregierung hat die Leitlinien ihrer Afrikapolitik veröffentlicht. „Nur gemeinsam mit Afrika können wir die globalen Herausforderungen einer multipolaren Welt bewältigen“, heißt es darin (Bild: Außenministerin Annalena Baerbock während ihrer Afrikareise 2024). Für die Bewältigung der großen globalen Herausforderungen – wie etwa dem Klimawandel, der Prävention von Pandemien, der Wahrung von Frieden und Stabilität – sei eine enge Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent unverzichtbar, erklärt das Außenministerium. Dazu mache Deutschland Angebote einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit, die in den Leitlinien formuliert sind.
In den Afrikapolitischen Leitlinien sind vier Schwerpunkte formuliert:
- Die gemeinsame Bewältigung globaler Herausforderungen,
- Nachhaltiges Wachstum, mehr wirtschaftlicher Austausch und Unternehmenskooperation, lokale Wertschöpfung und Diversifizierung von Lieferketten
- Stärkung von demokratischer Resilienz sowie von Bildung, Wissenschaft und Innovation
- Förderung von Sicherheit, Frieden und nachhaltiger Stabilität
Die Leitlinien in deutscher Sprache finden Sie hier.
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09.01.2025: Scholz weist auf Unverletzlichkeit der Grenzen hin
Berlin (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat ohne den künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu erwähnen, das Prinzip der Unverletzlichkeit von Grenzen betont. Nach den Bemerkungen Trumps zu einer territorialen Ausbreitung der USA auf das zu Dänemark gehörende Grönland, den Panamakanal oder Kanada erklärte Scholz: „Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verschoben werden“. Das Prinzip der Unverletzlichkeit gelte für jedes Land, egal ob es im Osten oder im Westen liege. Scholz sagte, in seinen Gesprächen mit den europäischen Partnern habe es „ein gewisses Unverständnis“ über gewisse Äußerungen aus den USA gegeben.
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Florida hatte Trump mit Blick auf Grönland auch den Einsatz militärischer Mittel nicht ausgeschlossen. Scholz telefonierte daraufhin am Mittwoch mit EU-Ratspräsident António Costa, der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Auch mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron war er in Kontakt.
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08.01.2025: Regierung: Klare EU-Regeln bei Hassrede im Internet
Las Vegas (dpa) - Angesichts der Ankündigung des Internetkonzerns Meta, in den USA die Zusammenarbeit mit Faktencheckern zu beenden, hat Bundesdigitalminister Volker Wissing auf die klaren Regeln der EU zu Hassrede und Hetze im Internet verwiesen. Wissing sagte am Rande der Technikmesse CES in Las Vegas, er vertraue und setze darauf, dass die EU-Kommission sich das Vorgehen von Meta „genau anschaut, es streng prüft und gegebenenfalls die notwendigen Maßnahmen einleitet“. Er habe in dieser Sache schon einen Austausch mit der neuen EU-Kommissarin Henna Virkkunen. „Ich weiß, dass sie diese Fragen sehr ernst nimmt, und sie hat meine volle Unterstützung und mein Vertrauen.“ Der Facebook-Konzern Meta will bei der Verbreitung von Falschbehauptungen auf seinen Plattformen künftig Beschränkungen bei Falschbehauptungen aufheben und in den USA auf Faktenchecker verzichten.
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07.01.2024: Kanzler Scholz erinnert an „Charlie Hebdo“-Anschlag
Berlin (dpa) - Zehn Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ hat Bundeskanzler Olaf Scholz der Opfer gedacht. Der Hashtag #JesuisCharlie sei nach dem „barbarischen Angriff“ um die Welt gegangen, schrieb Scholz. „Wir fühlen heute wie damals mit unseren französischen Freunden. Der Angriff galt unseren gemeinsamen Werten von Freiheit und Demokratie – das akzeptieren wir niemals.“ Bei der Attacke am 7. Januar 2015 sowie Angriffen auf eine Polizistin und einen koscheren Supermarkt in den Tagen darauf wurden insgesamt 17 Menschen getötet. Die drei Täter wurden damals von Sicherheitskräften erschossen. Alleine bei dem Anschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ erschossen zwei Brüder zwölf Menschen.
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06.01.2025: Baerbock: EU wird kein Geldgeber für Islamisierung Syriens
Berlin/Damaskus (dpa/d.de) - Die Europäische Union werde nach Darstellung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei einer möglichen Unterstützung Syriens genau hinschauen, in welche Richtung sich das Land entwickelt. Wenn jetzt nach Jahren der absoluten Unterdrückung die Chance für eine friedliche und freie Zukunft für alle da sei, dann stehe die EU zur Seite, sagte die Ministerin nach ihrem Besuch in Syrien. „Aber wir werden natürlich nicht als Europa ein Geldgeber für eine Islamisierung einer Gesellschaft sein“, fügte sie hinzu.
„Es braucht jetzt einen politischen Dialog unter Einbeziehung aller ethnischen und religiösen Gruppen, unter Einbeziehung aller Menschen, das heißt insbesondere auch der Frauen in diesem Land“, so die Ministerin.
Baerbock war gut vier Wochen nach dem Sturz von Langzeit-Herrscher Baschar al-Assad zusammen mit dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot im Auftrag der EU nach Syrien gereist. Beide waren vom De-facto-Herrscher Ahmed al-Scharaa empfangen worden.
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03.01.2025: Baerbock und Barrot besuchen Syrien
Larnaka/Damaskus (dpa) – Rund vier Wochen nach dem Umsturz in Syrien besuchen Außenministerin Annalena Baerbock und ihr französischer Amtskollege Jean-Noël Barrot im Auftrag der EU das Land. Sie führen Gespräche mit Vertretern der Übergangsregierung, die den Diktator Baschar al-Assad vertrieben hatte. Baerbock formulierte vor der Abreise Bedingungen für eine Neuaufnahme der Beziehungen zu Deutschland und der EU. „Ein politischer Neuanfang“, sei möglich, sagte sie, Voraussetzung sei aber, dass allen Syrern, Frauen wie Männern, gleich welcher ethnischen oder religiösen Gruppe, ein Platz im politischen Prozess eingeräumt, Rechte gewährt und Schutz geboten werde. Syrien ist nach bald 14 Jahren Bürgerkrieg in weiten Teilen zerstört, mehr als 16 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. In Deutschland leben derzeit fast eine Million Flüchtlinge aus Syrien.
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02.01.2025: Deutschland digitalisiert Visumsverfahren
Berlin (d.de) – Egal ob man in Deutschland arbeiten oder studieren möchte, ob es sich um eine Ausbildung oder Familienzusammenführung handelt – ab sofort können nationale Visa digital über das sogenannte Auslandsportal an jeder Visastelle weltweit beantragt werden. Lange Postlaufzeiten werden so eingespart, Wartezeiten verkürzt. Dafür hat das Auswärtige Amt alle 167 Visastellen an das Auslandsportal angebunden und die relevanten Visumanträge zur Erwerbstätigkeit, zum Studium, zur Ausbildung und zur Familienzusammenführung digitalisiert.
„Das digitale Visumverfahren ist eine echte Verwaltungsrevolution, die unseren Wirtschaftsstandort Deutschland stärkt“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock. Als eine der größten Wirtschaftsnationen und modernes Einwanderungsland sei das nationale Visumverfahren nun auf der Höhe der Zeit – „modern, digital, sicher“, so die Ministerin.
Auch nach dem weltweiten Rollout geht die Digitalisierung des Visumverfahrens weiter: So soll die gemeinsame digitale Antragstellung für Familien, Gruppen und Bevollmächtigte ermöglicht werden.
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30.12.2024: Deutschland startet Hilfsprojekte für Syrien
Berlin (dpa) - Deutschland hat nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien mehrere Hilfsprojekte mit einem Volumen von 60 Millionen Euro in Auftrag gegeben. „Die humanitäre Situation der Menschen in Syrien ist katastrophal“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze in einem Interview. Weite Teile Syriens seien nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg zerstört. 90 Prozent der Bevölkerung lebten in Armut und seien auf Hilfe angewiesen. Zwar sei noch unklar, wie es in dem Land weitergehe. „Aber die Möglichkeit für eine positive Entwicklung ist da und diese sollten wir jetzt nach Kräften unterstützen“, sagte Schulze. Sie stellte klar, dass die geplanten Projekte ausschließlich über UN-Hilfswerke und Nichtregierungsorganisationen umgesetzt würden. So sollen zum Beispiel 25 Millionen Euro an das UN-Kinderhilfswerk Unicef gehen.
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27.12.2024: Georgien: Baerbock will Beratungen über Aussetzung von EU-Beitritt
Berlin (dpa) - Wegen des antieuropäischen Kurses der georgischen Regierung und der Gewalt gegen proeuropäische Demonstranten schlägt Außenministerin Annalena Baerbock Gespräche über eine formelle Aussetzung des EU-Beitrittsprozesses vor. Die Regierungspartei „Georgischer Traum“ habe „durch ihre antieuropäische Wende“ den Beitrittsprozess „bewusst auf Eis gelegt und damit faktisch ausgesetzt“, erklärte sie laut Mitteilung des Auswärtigen Amts. „In der EU sollten wir aufgrund der immer autoritäreren Politik des ‚Georgischen Traums‘ nun auch über eine förmliche Suspendierung des georgischen Beitrittsprozesses beraten“, heißt es darin weiter.
Baerbock betonte, dass die Verleihung des EU-Kandidatenstatus im Dezember 2023 an „klare Reformversprechen geknüpft“ gewesen sei. „Doch statt Fortschritten sehen wir alarmierende Rückschritte.“ Als Konsequenz habe das Auswärtige Amt die Zusammenarbeit mit den Behörden im Land heruntergefahren und Unterstützungsprojekte im Wert von mehr als 200 Millionen Euro ausgesetzt. Gleichzeitig berate Deutschland mit den EU-Partnern über weitere Maßnahmen - diese reichen laut Baerbock „von der Rücknahme der Visafreiheit für georgische Verantwortungsträger bis hin zu gezielten Sanktionen“.
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23.12.2024: Baerbock warnt vor Krieg zwischen Türkei und Kurden
Berlin (dpa) - Außenministerin Annalena Baerbock hat vor einem Krieg zwischen der Türkei und den Kurden in Syrien gewarnt. „Genau dazu darf es nicht kommen“, sagte sie in einem Interview. Es wäre niemandem geholfen, wenn der lachende Dritte einer Auseinandersetzung mit den Kurden die Terroristen des Islamischen Staates (IS) seien. Das wäre eine Sicherheitsgefahr für Syrien, die Türkei und Europa. Die Türkei hat in der Vergangenheit immer wieder Militäreinsätze gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien begonnen. Dagegen ist die Kurdenmiliz für die USA ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Baerbock erinnerte daran, dass es insbesondere auch die Kurden gewesen seien, die den IS zurückgedrängt hätten. Die Türkei habe „natürlich“ legitime Sicherheitsinteressen, sagte Baerbock.
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20.12.2024: Scholz nach Trump-Telefonat: Töten in der Ukraine muss enden
Brüssel (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich nach seinem Telefonat mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump zuversichtlich gezeigt, dass Europa und die USA bei ihrer Unterstützung der Ukraine weiter an einem Strang ziehen werden. „Aber natürlich mit einer klaren Perspektive, dass es einen fairen Frieden für die Ukraine gibt, die ihre Souveränität verteidigen kann, und dass das Töten endet“, ergänzte Scholz. „Für mich ist es ganz klar, dass wir alles dafür tun müssen, dass das möglich wird.“ Es brauche auch mit einem Präsidenten Trump eine koordinierte Ukraine-Politik mit den USA. „Mein Eindruck: Das ist auch gut möglich.“
Zu Gedankenspielen über eine Friedenstruppe in der Ukraine bei einem möglichen Waffenstillstand äußerte sich Scholz erneut ablehnend. Eine konkrete Ausgestaltung einer Sicherheitsarchitektur sei „gegenwärtig gar nicht wirklich vernünftig zu bereden“, sagte er. „Es muss aber etwas sein, das aus unserer Sicht auch transatlantisch strukturiert ist“, betonte er. Es habe aber „keine Diskussion über Bodentruppe oder ähnliches gegeben, weil das gar kein Thema ist“.
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19.12.2024: Baerbock betont Syriens territoriale Integrität
Berlin (dpa) - Nach dem Sturz des Assad-Regimes hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock dazu aufgerufen, alle Bevölkerungsgruppen am Erneuerungsprozess in Syrien zu beteiligen. Für einen friedlichen Übergang müssten die Rechte aller ethnischen und religiösen Gemeinschaften berücksichtigt werden, betonte sie im Bundestag.
Gleichzeitig warnte Baerbock davor, den syrischen Dialogprozess von außen zu torpedieren. „Wenn wir Frieden in der Region wollen, darf die territoriale Integrität Syriens nicht infrage gestellt werden“, betonte die Ministerin. „Eine auf Dauer angelegte Besatzung auf dem Golan verstößt gegen das Völkerrecht.“ Israels Armee war nach dem Umsturz im Nachbarland in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen eingedrungen und erwägt offenbar eine längerfristige Kontrolle des Gebiets.
Baerbock kündigte zudem für die laufende Woche eine Reise in die Türkei an, die ebenfalls an Syrien grenzt. Die Ministerin würdigte die Rolle der Kurden beim Kampf gegen das Assad-Regime und betonte erneut die Notwendigkeit, alle Bevölkerungsgruppen einzubeziehen. „Ich werde das bei meinem Besuch in der Türkei am Freitag auch nochmal sehr, sehr deutlich machen.“
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18.12.2024: Deutsche Delegation spricht mit Rebellen-Führer in Syrien
Berlin (dpa) - Deutsche Diplomaten haben in Damaskus direkten Kontakt mit dem Anführer der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), Ahmed al-Scharaa, aufgenommen. „Im Zentrum der Gespräche standen der politische Übergangsprozess und unsere Erwartungen mit Blick auf den Schutz von Minderheiten und Frauenrechten, um eine friedliche Entwicklung in Syrien begleiten zu können“, teilte das Auswärtige Amt mit. Die deutsche Delegation wird von Tobias Tunkel geleitet, dem Nah- und Mittelostbeauftragten des Auswärtigen Amtes.
An den Gesprächen in der syrischen Hauptstadt nahmen den Angaben zufolge auch ein für internationale Kontakte zuständiger HTS-Vertreter und der Bildungsminister der Übergangsregierung teil. Zudem hätten Treffen mit Vertretern von Zivilgesellschaft und Religionsgemeinschaften stattgefunden. Auch eine „erste Inaugenscheinnahme des Gebäudes der Deutschen Botschaft in Damaskus“ war Teil des Aufenthalts.
Vor den Gesprächen hatte das Auswärtige Amt betont, dass die Aktivitäten der HTS und der von der HTS eingesetzten Übergangsregierung genau beobachtet würden. „Jede Zusammenarbeit setzt voraus, dass ethnisch und religiöse Minderheiten geschützt und die Rechte von Frauen geachtet werden.“
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17.12.2024: Deutschland stärkt seit 50 Jahren globale Ernährungssicherheit
Berlin (d.de) - Seit den 1970er Jahren ist Deutschland als Gründungsmitglied und einer der wichtigsten Förderer des internationalen Agrarforschungsnetzwerks CGIAR an der Entwicklung innovativer Lösungen für globale Herausforderungen wie Hunger, Armut und Klimawandel beteiligt. Eine beständige deutsche Förderung für internationale Agrarforschung und das CGIAR-Netzwerk wurde 1974, also vor 50 Jahren, erstmals eingerichtet. Nach Angaben des Entwicklungsministeriums konnten seitdem klimaangepasste Sorten gezüchtet werden, von denen allein die neuesten Maissorten in afrikanischen Anbauländern zu einem jährlichen wirtschaftlichen Nutzen von rund einer Milliarde US-Dollar beitragen. Rund 36 Millionen Landwirtinnen und Landwirte wenden demnach ressourcenschonende Anbaumethoden an, welche die Bodenfruchtbarkeit erhalten und den CO₂-Ausstoß verringern. Langfristig gesteigerte Erträge durch nachhaltige Anbaupraktiken und neue Pflanzensorten beliefen sich auf einen Gegenwert von geschätzten 47 Milliarden US-Dollar jährlich. Sie würden zu weltweiter Ernährungssicherung und besseren Lebensbedingungen beitragen.
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16.12.2024: Steinmeier als erster Bundespräsident in Lesotho
Maseru (dpa/d.de) – Im Rahmen seiner viertägigen Reise nach Nigeria und Südafrika hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Einladung von König Letsie III. (Foto) auch Lesotho besucht – der erste Besuch eines deutschen Staatsoberhaupts. Steinmeier verwies auf die große Armut des Landes: „Wer sich hier umschaut, sieht, wie notwendig es ist, dass wir uns um dieses Land kümmern.“ Es gehe zum Beispiel darum, jungen Menschen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Konkret beteiligt sich Deutschland zudem an einem Projekt zum Wassermanagement. Politisch sei man sich in manchen Fragen näher als mit Südafrika, sagte Steinmeier. „Lesotho hat den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine von vornherein verurteilt.“
Lesotho ist stark vom großen Nachbarn Südafrika abhängig, von dem es ganz umschlossen wird. Viele Menschen arbeiten dort, zum Beispiel im Bergbau. Der Staat mit der Fläche etwa von Brandenburg und rund 2,3 Millionen Einwohnern hat eine Arbeitslosenquote von mehr als 30 Prozent. Lesothos eigene Wirtschaft stützt sich auf Landwirtschaft sowie den Export von Textilien, Diamanten und Wasser.
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13.12.2024: Baerbock fordert Sicherheitsgarantien für Ukraine
Berlin (dpa) - Deutschland und andere europäische Länder pochen auf Sicherheitsgarantien, sollte es nach der Amtsübernahme des designierten US-Präsidenten Donald Trump zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ukraine kommen. „Die Ukraine braucht harte Sicherheitsgarantien. Wir als Europäerinnen und Europäer brauchen harte Sicherheitsgarantien, die keine Brüche zeigen“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock. „Dazu gehört langfristige militärische und finanzielle Unterstützung für die Ukraine“, ergänzte die Ministerin.
Vor den Beratungen einer Gruppe aus Vertretern von Frankreich, Polen, Italien, Spanien und Großbritannien sagte Baerbock: „Wir müssen für unsere gemeinsame Sicherheit nicht nur groß denken, sondern auch groß handeln und dafür die unterschiedlichen Instrumente bereitstellen.“
Mit Blick auf die Lage in Syrien nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad sprach Baerbock von einem langen Prozess hin zu einer Normalisierung – es „liegen noch viele Steine auf diesem Weg“.
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12.12.2024: Deutschland erhöht humanitäre Hilfe für Syrien
Berlin (dpa) – Die deutsche Regierung will nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad ihr Engagement in Syrien verstärken. Außenministerin Annalena Baerbock setzte Staatsminister Tobias Lindner als Sonderkoordinator für das Land ein. Sie kündigte zusätzliche humanitäre Hilfe in Höhe von acht Millionen Euro an. Die Ministerin bot auch deutsche Hilfe für die Beseitigung von Chemiewaffen an. „Wir haben nun die Chance, die Welt ein für alle Mal vor diesen Chemiewaffen Assads sicher zu machen“, sagte sie.
Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte auf einer Reise nach Jordanien und in den Irak, Europa und Deutschland könnten und dürften „sich nicht erlauben, hier nur Zuschauer zu sein.“ Er plädierte dafür, den neuen Machthabern in Syrien eine Chance zu geben. Er stellte ein größeres Engagement Deutschlands in der Region Aussicht, wenn dies gewünscht sei.
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11.12.2024: Deutsch-französischer Preis für Menschenrechte verliehen
Am gestrigen Internationalen Tag der Menschenrechte haben Deutschland und Frankreich die diesjährigen vierzehn Preisträgerinnen und Preisträger des deutsch-französischen Preises für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit bekannt gegeben.
Sie stammen aus unterschiedlichen Ländern und Regionen, unter anderem aus Israel und den palästinensischen Gebieten. Sie leiten Nichtregierungsorganisationen, sind Anwältinnen und Anwälte, Journalistinnen und Journalisten oder verteidigen als Aktivistinnen und Aktivisten die unveräußerlichen Rechte eines jeden Menschen. „Die Preisträgerinnen und Preisträger treten für diejenigen ein, deren Stimmen ohne sie oftmals nicht gehört würden. Unter schwersten Bedingungen riskieren sie häufig ihre eigene Freiheit, oft sogar ihr Leben für Menschenrechte in Konflikten, Stärkung von Frauen und Rechte von LSBTIQ+-Personen“, heißt es zur Begründung aus dem Auswärtigen Amt.
Seit 2016 nehmen Frankreich und Deutschland den internationalen Tag der Menschenrechte zum Anlass, gemeinsam weltweit Persönlichkeiten zu würdigen, die herausragendes Engagement beim Einsatz für die Menschenrechte zeigen.
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10.12.2024: Baerbock: Menschen in Syrien schützen und Friedensprozess fördern
Berlin (dpa) - Außenministerin Annalena Baerbock warnt nach dem Ende der Herrschaft von Syriens Präsident Baschar al-Assad vor zu schnellen Schlussfolgerungen zur sicherheitspolitischen Lage im Land. Es gelte nach diesem ersten Aufatmen für die Menschen in Syrien, alles dafür zu tun, dass die Menschen vor Ort geschützt werden und der Friedensprozess vorankomme. Denn: „Niemand kann an diesem Tag vorhersehen und auch in den nächsten Tagen nicht vorhersehen, wie das in Syrien weitergeht, was es sicherheitspolitisch bedeutet“. Das bedeute auch Unklarheit, „ob weitere Menschen aus der Region fliehen, weil andere Extremisten jetzt ihr Unwesen treiben oder ob Menschen nach Syrien wieder zurückkehren können“, erklärte Baerbock.
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09.12.2024: Unterstützung für die Ärmsten: IDA-Wiederauffüllung erreicht Rekordsumme
Seoul (d.de) - Nach einem Jahr intensiver Verhandlungen ist die 21. Wiederauffüllungsrunde des Weltbank-Fonds IDA im südkoreanischen Seoul zu Ende gegangen: Dank Geberbeiträgen in Höhe von insgesamt 23,7 Milliarden US-Dollar kann IDA als weltweit wichtigster Finanzierer für die ärmsten Staaten in den kommenden drei Jahren insgesamt eine Rekordsumme von 100 Milliarden US-Dollar in nachhaltige Entwicklung investieren. Deutschland rangiert mit einem Beitrag von rund 1,62 Milliarden Euro auf Platz vier von 59 Geberländern.
„Der deutsche Beitrag ist Ausdruck unserer Solidarität mit den ärmsten Ländern und unserer Verlässlichkeit im internationalen Geberkreis. Das Rekordergebnis zeigt, welche Kraft multilaterale Zusammenarbeit auch in geopolitisch angespannten Zeiten entfalten kann“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze.
Die 137 IDA-Mitgliedsstaaten haben sich zudem auf neue politische Zielvorgaben geeinigt. So wollen sie noch stärker in den Schutz von Umwelt und Klima, die Stärkung von Mädchen und Frauen, in Frieden und Sicherheit sowie die Mobilisierung des Privatsektors investieren.
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06.12.2024: Internationale Missionen der Bundeswehr vor Verlängerung
Frankfurt am Main (d.de/BMVg) – Das Bundeskabinett hat grünes Licht für die weitere Beteiligung der Bundeswehr an internationalen Missionen im Roten Meer und im Südsudan gegeben. Noch vor den Neuwahlen soll der Bundestag über die Verlängerung der Einsätze, jeweils bis zum 31. Oktober 2025, abstimmen.
Im Roten Meer schützt die Bundeswehr durch ihre Beteiligung an der EU-geführten Operation EUNAVFOR ASPIDES die Schifffahrt auf den wichtigen Handelsrouten vor Angriffen der jemenitischen Huthi-Miliz. Die personelle Obergrenze der Bundeswehr soll unverändert bei bis zu 700 Soldatinnen und Soldaten liegen.
Als Partner der UN-Mission UNMISS im Südsudan leistet die Bundeswehr einen Beitrag zur Stabilisierung der Region. Bis zu 50 Soldatinnen und Soldaten sind in unterschiedlichen Funktionen tätig: als Stabspersonal im UN-Hauptquartier in Juba sowie als Militärbeobachterinnen und Militärbeobachter und als Expertinnen und Experten mit Verbindungs-, Beratungs- und Unterstützungsaufgaben.
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05.12.2024: Baerbock setzt sich für eine starke und handlungsfähige OSZE ein
Valletta (d.de/AA/dpa) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock reist am 5. und 6. Dezember zum Außenministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Malta. Im Fokus des Treffens steht die Lage in der Ukraine.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat die europäische Sicherheitsordnung erschüttert und Millionen von Menschen in schwere Not gestürzt. Beim diesjährigen OSZE-Ministerrat unter maltesischem Vorsitz steht deshalb insbesondere die Unterstützung der Ukraine im Mittelpunkt. Vertretende aus 57 Staaten – von Nordamerika bis Zentralasien – kommen in Maltas Hauptstadt Valletta zusammen, um über Wege zur Wiederherstellung der Sicherheit in Europa zu beraten.
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine steckt die Organisation in einer Krise. Russland hat sein Veto gegen mehrere wichtige Entscheidungen eingelegt, die einen Konsens erfordern. Die anderen Mitgliedsstaaten werfen Moskau vor, die Arbeit der OSZE immerzu zu unterwandern und zu blockieren. Deutschland setzt sich bei dem Treffen dafür ein, dass Russland mit seiner Blockadehaltung nicht die Handlungsfähigkeit der OSZE weiter untergräbt.
Trotz dieser Schwierigkeiten hat die OSZE 2024 wichtige Fortschritte erzielt, etwa durch die Intensivierung der Projektarbeit in Zentralasien und Osteuropa sowie die kontinuierliche Beobachtung von Menschenrechtsverletzungen in Russland und Belarus. Deutschland hat die OSZE mit freiwilligen Beiträgen in Höhe von mehr als 17 Millionen Euro unterstützt, damit wesentliche Projekte in den Bereichen Menschenrechte, Sicherheit und Korruptionsbekämpfung fortgeführt werden können.
Lesen Sie hier mehr zu Deutschlands Engagement für Frieden und Sicherheit: Außenpolitik - Engagement für Frieden und Sicherheit | Tatsachen über Deutschland
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04.12.2024: Habeck bietet Afrika engere Zusammenarbeit an
Nairobi (dpa) - Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hat den Staaten Afrikas eine engere Zusammenarbeit angeboten und sie aufgerufen, dafür die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. „Deutsche Investoren brauchen ein sicheres und stabiles Investitionsumfeld“, sagte der Minister bei der Eröffnung des 5. Deutsch-Afrikanischen Wirtschaftsgipfels in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Dies sei die Basis für Investitionen, aber auch für das Leben der Menschen in den afrikanischen Ländern selbst. Habeck wies darauf hin, dass nur ein Prozent der deutschen Auslandsinvestitionen auf Afrika entfalle und es Potenzial für mehr gebe. Zugleich ermunterte der Wirtschaftsminister junge Fachkräfte in Afrika dazu, bei erleichterten Zuwanderungsmöglichkeiten nach Deutschland zu kommen.
Der alle zwei Jahre abgehaltene Deutsch-Afrikanische Wirtschaftsgipfel ist die wichtigste Wirtschaftsveranstaltung Deutschlands auf dem afrikanischen Kontinent. In diesem Jahr nahmen rund 800 Teilnehmer aus 35 Ländern Afrikas und aus Deutschland teil.
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03.12.2024: Deutschland bei Weltbodenkonferenz in Saudi-Arabien
Berlin (d.de) - 200 Staaten haben Delegationen zur 16. Weltbodenkonferenz in Riad, Saudi-Arabien entsandt. Die deutsche Delegation bei der Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens der UN gegen Wüstenbildung und Dürre (UNCCD) wird von Niels Annen, Parlamentarischer Staatssekretär im Entwicklungsministerium geleitet. Zentrale deutsche Ziele bei der Konferenz sind eine bessere Absicherung von Landrechten und die stärkere Beteiligung von Frauen und Jugendlichen, sowohl beim Zugang zu Land, bei Aktivitäten zum Schutz und zur Wiederherstellung von Böden und auch an Entscheidungen zur Landnutzung – von der staatlichen bis zur Gemeindeebene.
Dazu erklärte Annen: „Intakte Böden machen Ernährung, Entwicklung und Wohlstand möglich. Dafür braucht es finanzielle Mittel. Die Staaten müssen aber auch die Rahmenbedingungen schaffen, dass die Menschen vor Ort selbst in ihr Land investieren und es nachhaltig bewirtschaften.“ Wüstenbildung und Dürren stellen weltweit schnell wachsende Herausforderungen dar: Bis zu 40 Prozent der globalen Landflächen sind bereits degradiert. Das UNCCD-Sekretariat hat seinen Sitz in Bonn in Deutschland.
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02.12.2024: Habeck bei Deutsch-Afrikanischem Wirtschaftsgipfel in Kenia
Berlin (d.de) - Wirtschaftsminister Robert Habeck vertritt Deutschland auf dem 5. German African Business Summit in Nairobi, den er am 3.12. auch eröffnen wird. Neben Gesprächen mit hochrangigen kenianischen Regierungsvertretern stehen bei dem viertägigen Besuch in Kenia Termine zu den deutsch-kenianischen Wirtschaftsbeziehungen auf dem Programm. Dabei geht es vor allem um erneuerbare Energien, die Fachkräfteausbildung sowie Startups und Digitalwirtschaft. Habeck wird von einer Wirtschaftsdelegation und Mitgliedern des Bundestags begleitet.
Der Deutsch-Afrikanische Wirtschaftsgipfel ist die wichtigste Wirtschaftsveranstaltung Deutschlands in Afrika. Er wird getragen von der Subsahara-Afrika-Initiative der Deutschen Wirtschaft und bringt alle zwei Jahre führende Wirtschafts- und Regierungsvertreter aus Deutschland und Afrika zusammen.
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29.11.2024: Deutschland und europäische Partner sprechen mit dem Iran
Genf (dpa) - Vor dem Hintergrund zuletzt gestiegener Spannungen führen Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Freitag in Genf Gespräche mit dem Iran. Laut der iranischen Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani stehen vor allem die Aufarbeitung der bilateralen Beziehungen sowie der Nahostkonflikt im Mittelpunkt. Auch das umstrittene iranische Atomprogramm und eine mögliche Wiederaufnahme der Atomverhandlungen sollen demnach zur Sprache kommen.
Für Deutschland nimmt der Politische Direktor im Außenamt, Günter Sautter, teil. Aus dem Iran reist Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawantschi an. Aus Sicht westlicher Diplomaten geht es in Genf unter anderem darum, eigene Standpunkte darzulegen und eine Eskalation zu vermeiden.
Vor vier Wochen wurde der deutsche Botschafter im Iran, Markus Potzel (Foto), nach der Hinrichtung des deutschen Staatsangehörigen Djamshid Sharmahd nach Berlin zurückbeordert. Jetzt ist Potzel nach Teheran zurückgekehrt, „um unseren Anliegen vor Ort hochrangig Nachdruck zu verleihen“, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte.
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28.11.2024: Deutschland und Türkei stärken Kooperation zur Energiewende
Berlin (dpa) - Deutschland und die Türkei wollen ihre Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien weiter ausbauen. „Die Zeit zum Handeln ist gekommen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf dem 6. Deutsch-Türkischen Energieforum in Berlin. „Wir haben in den letzten Jahren immense Fortschritte gemacht, und die Türkei hat große Pläne, um ihre Industrien zu entkarbonisieren.“ Der Bereich Energie sei eine der wichtigsten Säulen in der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, sagte der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar. Er schlug zudem eine Partnerschaft im Bereich Mineralien vor.
Mehrere Unternehmen vereinbarten auf dem Forum Kooperationen. So bestätigten der deutsche Windkraftunternehmer Enercon sowie die türkischen Projektentwickler İş Enerji und Polat Enerji ihre Absicht zur Lieferung und Installation von Turbinen für bis zu 2500 MW Windkraftanlagen in der Türkei und angrenzenden Ländern.
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27.11.2024: Baerbock: Waffenruhe in Libanon „Lichtblick für die ganze Region“
Berlin (dpa) - Außenministerin Annalena Baerbock hat die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah als „Lichtblick für die ganze Region“ bezeichnet. Hunderttausende Frauen, Kinder und Familien im Libanon könnten nun neue Hoffnung schöpfen, ebenso Zehntausende Menschen aus dem Norden Israels, erklärte Baerbock in Berlin. „Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah zeigt, was mit diplomatischen Mitteln möglich ist“, sagte Baerbock. „Auch in Gaza brauchen wir jetzt dringend einen Waffenstillstand, damit die deutschen und alle anderen Geiseln endlich freikommen und Leid und Hunger von hunderttausenden Frauen, Kindern und Männern endlich aufhört.“
Baerbock bezeichnete die vollständige Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats zentral zur dauerhaften Lösung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah. Diese 2006 verabschiedete Resolution sollte eine Pufferzone im Südlibanon schaffen.
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