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Für eine bessere Tierhaltung

Gesunde Ernährung und Tierschutz gehören für viele Deutsche zusammen. Deshalb gibt es neue Ansätze in der Haltung von Nutztieren.

Martina Schüttler-Hansper, 21.01.2019
Rinderhaltung auf einem Bio-Bauernhof
Rinderhaltung auf einem Bio-Bauernhof © dpa

Immer mehr Deutsche wünschen sich, dass Nutztiere ein besseres Leben haben und beim Schlachten nicht leiden. Sie interessieren sich dafür, woher die Tiere stammen, deren Fleisch sie essen. Laut Ernährungsreport 2018 befürworten 79 Prozent die vom Staat geplante Kennzeichnung für Lebensmittel aus tierfreundlicher Haltung und würden einen höheren Preis dafür zahlen.

Ein Label für Tierwohl

Das Bundesministerium für Ernährung- und Landwirtschaft (BMEL) will Verbraucher zukünftig mit einem staatlichen Tierwohllabel über die Haltungsbedingungen, Tiergesundheit und die Dauer von Tiertransporten informieren. Landwirte können die Lebensbedingungen ihrer Tiere beispielsweise mit mehr Auslauf, Offenstallhaltung, Stroheinstreu oder Beschäftigungsmöglichkeiten verbessern. Die Teilnahme am Tierwohllabel ist für sie allerdings freiwillig.

Landwirte, die Schweine, Hühner oder Puten halten, können jetzt schon der Initiative Tierwohl (ITW) beitreten, die Verbände der Land- und Fleischwirtschaft mit dem Lebensmitteleinzelhandel begründet haben. Kritiker bemängeln, dass die Kriterien kaum über dem gesetzlichen Mindeststandard lägen und sie die Tierhaltung nur leicht verbesserten.

Alternativen zum Kükentöten

Jedes Jahr werden über 45 Millionen Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet. Dabei handelt es sich um die männlichen „Geschwister“ von Legehennen. Sogenannte Bruderhahn-Initiativen bieten eine Alternative. Sie investieren in die Aufzucht der Hähne, deren Fleisch verwertet wird. Eine andere Möglichkeit ist die Haltung von Zweitnutzungsrassen, die sowohl der Eier- als auch Fleischerzeugung dienen, wenn auch der Ertrag geringer ist.

Staatlich gefördert werden innovative Methoden der Geschlechtsbestimmung im Ei. Damit soll künftig das Ausbrüten männlicher Küken verhindert werden.

Hornkuh-Initiative

In Deutschland werden Kälber üblicherweise ein paar Wochen nach der Geburt enthornt. Einige Bio-Betriebe zeigen, dass es anders geht. Sie halten gezielt Rinder, die ihre Hörner behalten. Dafür benötigen die Bauern mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit und mehr Platz für die Tiere.

BMEL: Mehr Informationen über Nutztierhaltung in Deutschland

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