Internet: Miteinander sprechen statt posten
Wir müssen raus aus dem Internet und gemeinsam denken und Ideen entwickeln, sagt Bloggerin Kübra Gümüşay.
Deutschland. Die Journalistin und Bloggerin Kübra Gümüşay aus Hamburg bezeichnet sich als „digital native“. Sie gehört zur Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist und intensiv in allen sozialen Medien kommuniziert. Und trotzdem vertritt sie die These, dass gesellschaftliche Debatten nicht im Internet ausgetragen werden können.
In einem Video-Interview für das Online-Magazin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) „Kulturen des Wir“ begründet sie ihre Skepsis gegenüber der Diskussionskultur auf Facebook und Twitter. Im positiven Sinn fänden Menschen, die sich von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, im Internet eine Gemeinschaft. Ebenso könnte das Gegenteil eintreten: „Es kann eine Radikalisierung stattfinden, es kann passieren, dass man sich nur noch mit Menschen umgibt, die die gleiche Meinung teilen, sodass man sich von der Gesamtgesellschaft abkoppelt.“ Die junge Bloggerin vermisst Zivilcourage in sozialen Netzwerken und sieht die Gefahr der Selbstzensur.
Über Kübra Gümüşay
Kübra Gümüşay, Jahrgang 1988, hat Politikwissenschaften in Hamburg und London studiert und arbeitet sie als freie Autorin unter anderem für „Die Zeit“ und die „taz“. Sie ist Mitgründerin des Vereins „Zahnräder“ für soziales Unternehmertum, der antirassistischen Kampagne #SchauHin und des feministischen Bündnis‘ #Ausnahmslos. Als Antwort auf den erstarkenden Rechtspopulismus rief sie 2016 auf der re:publica dazu auf „Liebe zu organisieren“.
Interview mit Kübra Gümüşay: „Auch im Internet Zivilcourage zeigen“
Magazin „Kulturen des Wir“
Das Online-Magazin „Kulturen des Wir“ ist ein Projekt des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa), Deutschlands ältester Mittlerorganisation für auswärtige Kulturbeziehungen. Das Magazin greift aktuelle Fragen von Gemeinschaft, Vielfalt und Frieden auf. Antworten geben nationale und internationale Autoren, Journalisten, Künstler und Wissenschaftler in spannenden Beiträgen.
Mehr Informationen auf www.kulturen-des-wir.de