Die deutsche Wikipedia-Community
Vor zehn Jahre wurde die deutsche Wikipedia-Sektion Wikimedia in Berlin gegründet.
In einem Hörsaal der Technischen Universität Berlin gründeten 35 Aktivisten vor zehn Jahren den Verein Wikimedia Deutschland. Es ist eine Art Förderverein für das wichtigste Projekt, die deutsche Online-Enzyklopädie Wikipedia. Die Idee war es, der jungen, deutschsprachigen Community einen festen Rahmen zu geben und die Idee des freien Wissens zu fördern. 2003 hatte die globale Wikimedia Foundation in San Francisco den Anfang gemacht und ist seither in mehr als 40 Ländern aktiv.
Der gemeinnützige Verein in Berlin ist heute gut organisiert. Für die Geschäftsstelle am Tempelhofer Ufer arbeiten mehr als 60 Leute. Dank der mehr als zehntausend Mitglieder kann Wikimedia in Deutschland allein von privaten Spenden leben. Der Jahresetat betrug 2014 knapp fünf Millionen Euro. Wikimedia Deutschland ist damit nach der Foundation in den USA das zweitgrößte „Chapter“, wie die Aktivisten ihre Ableger nennen.
Wikipedia, Wikibooks, Wikivoyage und die anderen
Trotz solcher Erfolge gibt es auch Konflikte, vor allem mit den ehrenamtlichen Wikipedia-Autoren, die für das größte Projekt des Vereins tätig sind. Sie fürchten, dass der Verein zugunsten anderer Aktivitäten ihre Enzyklopädie vernachlässigen könnte. Rund 6000 aktive Autoren arbeiten an der deutschen Version. Täglich erscheinen im deutschsprachigen Wikipedia rund 400 neue Artikel, heißt es in Berlin. Aber es gibt auch andere weniger bekannte Projekte, die der Verein vorantreibt, wie die Bilddatenbank Wikimedia Commons, das E-Book-Portal Wikibooks und das Reise-Wiki Wikivoyage.
Anfang August treffen sich die Aktivisten in London zur Internationen Konferenz „Wikimania“. „Wir wollen uns mit den Community-Mitgliedern aus der ganzen Welt vernetzten“, sagt der Wikimedia-Sprecher Jan Apelt. Der deutsche Verein wolle seine Projekte vorstellen und zeigen, wie man von Berlin aus dazu beitrage, das freie Wissen zu fördern.
Internationale Wikimedia-Konferenz „Wikimania“ in London vom 6. bis 10. August 2014
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