„Germany wants to be second“
Europäische Satiresendungen antworten auf US-Präsident Trumps „America first“-Politik – in Deutschland mit Moderator Jan Böhmermann.
Es ist eine großartige Idee, eine Mauer zu bauen. Ob nun zwischen den USA und Mexiko oder zwischen zwei deutschen Staaten. Das an US-Präsident Trump gerichtete Bewerbungsvideo „Germany wants to be second“, mit dem deutsche Satiriker auf „America first“ reagieren, lässt keinen Zweifel daran: Die Deutschen lieben Mauern. Geweint haben sie 1989 nur, weil David Hasselhoff die schöne Berliner Mauer mit seinem Gesang zum Einsturz gebracht hat.
Man muss den zum Teil sehr derben Humor von „Germany wants to be second“ nicht mögen. Aber fest steht: Europas Satiriker antworten deutlich auf die Politik von US-Präsident Trump. Nachdem niederländische Satiriker mit dem Video „The Netherlands wants to be second“ den Auftakt gemacht und auf Youtube einen Hit gelandet hatten, folgten aus sieben weiteren europäischen Ländern ähnliche Filme. Und es sollen noch mehr werden, alle versammelt auf der Website everysecondcounts.eu. In Deutschland hat Moderator und Satiriker Jan Böhmermann in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ den „Germany wants to be second“-Clip gezeigt, der Deutschland als „best country in Europe“ vorstellt und brachial-ironisch um die Gunst als zweitbestes Land der Welt nach den USA wirbt.
Böhmermann stellte in seiner Sendung den gemeinsamen Twitter-Account der Aktion vor, ebenso die europäischen Redaktionen, die hinter bereits produzierten Videos stehen. Ein Ende von „Every second counts“ ist also nicht abzusehen. Die Projekt-Website lässt sogar die Teilnahme des Vatikans erahnen. Nun gut, Satire bleibt Satire.