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Kino-Premiere nach 44 Jahren

Auf der 64. Berlinale erlebt die Brecht-Verfilmung „Baal“ ihre Kino-Premiere.

05.02.2014
picture-alliance/Erwin Elsner - Berlinale
picture-alliance/Erwin Elsner - Berlinale © picture-alliance/Erwin Elsner - Berlinale

Der herausragende deutsche Regisseur Volker Schlöndorff ist bei der 64. Berlinale gleich mit zwei Filmen vertreten. Premiere feiert „Diplomatie“, sein Film über General Dietrich von Choltitz, der Hitlers Befehl verweigerte, Paris in Schutt und Asche zu legen. Außerdem ist Schlöndorffs „Baal“ bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin zu sehen: Die Adaption von Bertolt Brechts Jugendwerk kehrt ans Licht zurück. 44 Jahre lang war der Film mit einem Bann belegt, weil Brechts Witwe Helene Weigel ihn „schauderhaft“ fand, wie Medien berichteten. Als Erbin gehörten Weigel die Rechte am Theaterstück und sie verfügte 1970, der Film müsse im Archiv verschwinden, um niemals wieder gezeigt zu werden.

Schlöndorff, Fassbinder und die anderen

Gedreht hatten ihn 1969 junge Deutsche, die später Filmgeschichte schreiben sollten: Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta und Rainer Werner Fassbinder, der die Hauptrolle spielte. Am improvisierten Set arbeiteten auch Hanna Schygulla und der junge Kameramann Dietrich Lohmann, der später in Hollywood arbeitete. Schlöndorff war mit 30 Jahren damals der einzige Vertreter des jungen deutschen Kinos, der mit seinem Film „Mord und Totschlag“ schon in Cannes reüssiert hatte. Die anderen Filmemacher standen mit dieser Verfilmung des autobiografischen Brecht-Stücks noch am Anfang ihrer Karrieren.

Jahrzehntelang hatten sich Verleger und Filmschaffende für die „Baal“-Verfilmung eingesetzt. Doch erst vor zwei Jahren überzeugte Juliane Lorenz von der Fassbinder Foundation die Weigel-Tochter Barbara Brecht-Schall, das legendäre Werk freizugeben. Der Schwarz-Weiß-Film wurde restauriert und ist ein Muss für alle, die sich für Film- und Zeitgeschichte interessieren.

Internationale Filmfestspiele Berlin vom 6. bis 16. Februar 2014

www.berlinale.de

www.volkerschloendorff.com

www.fassbinderfoundation.de

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