Die neue Europäische Zentralbank
Der gläserne Doppelturm der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main ist bezugsfertig.
Ein gewaltiges dreidimensionales Zeichen für Frankfurt, Deutschland und die Europäische Union. Der Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) überragt als neue Landmarke den Frankfurter Osten in Sichtbeziehung zur innerstädtischen Skyline. Der Entwurf für den signifikanten Doppelturm, der sich über der denkmalgeschützten ehemaligen Großmarkthalle erhebt, stammt aus der Feder des Wiener Architekturbüros Coop Himmelb(l)au. Wolf D. Prix, Gesellschafter und Geschäftsführer des Büros, ist Fußballfan. Über die Vorgeschichte des Baus heißt es, der Entwurf sei auf ähnlichem Wege entstanden wie das faszinierende Spiel von Prixs Lieblingsverein, dem FC Barcelona. „Über Kurzpassspiel hat das Büro eine Grundform des Gebäudes entwickelt, einen hohen Quader, in sich verdreht“, berichtet der „Spiegel“. „Es fehlte aber noch das Moment das Wahnsinns, das Messi-Moment. Bis jemand die Idee hatte, einen schrägen Schnitt von oben nach unten durch den Quader zu machen. Dann wurde die eine Hälfte des Quaders gleichsam über die andere gehoben, dabei um die Längsachse gedreht und wieder abgestellt.“
Der Präsident sitzt im 40. Stock unter dem Ratssaal
Seit November 2014 sind die 185 und 165 Meter hohen gläsernen Türme bezugsfertig. Sie bieten insgesamt 2900 Mitarbeitern Platz, 700 sind bereits eingezogen. Der Ratssaal, der wohl wichtigste Raum, liegt im 41. Stock und bietet mit drei Seiten Fensterfront einen spektakulären Ausblick. Dort werden sich demnächst die Gouverneure der europäischen Notenbanken treffen und über Zinssätze entscheiden. Die Decke ziert eine stilisierte Europakarte. Direkt unter dem Ratssaal liegen im Südturm drei Etagen für das Direktorium der EZB, eine allein für Präsident Mario Draghi und seinen Vize. Wann Draghi einzieht ist noch nicht bekannt.