Eröffnung des Museums Barberini
Es passiert nicht jeden Tag, dass ein neues Kunstmuseum eröffnet. In Potsdam wird vom 23. Januar an das Museum Barberini Kunstwerke der Moderne mit barocker Architektur verbinden.
Rom liegt an der Havel? Nun ja, zumindest optisch ist die Reminiszenz des wieder aufgebauten Palais Barberini in Potsdam an den Palazzo Barberini in Rom nicht zu übersehen. Am 23. Januar 2017 eröffnet dort das neue Kunstmuseum Barberini.
Ein Stück Kulturgeschichte
Schon 1770 ließ der preußische König Friedrich der Große das Palais Barberini als klassizistisch-barockes Bürgerhaus bauen, dort fanden Kulturveranstaltungen und Vereinstreffen statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Palais durch einen Luftangriff weitgehend zerstört und die Ruine in der Nachkriegszeit abgerissen. Nachdem 2005 der Wiederaufbau des Baus beschlossen worden war, um damit „einen der einst schönsten Orte Europas“ wiederzubeleben, wurde das Palais zwischen 2013 und 2016 nach historischem Vorbild neu errichtet. Gründer und Mäzen des Museums Barberini ist Hasso Plattner, Mitgründer des Softwareunternehmens SAP.
Aus Liebe zur Kunst
Hasso Plattner widmet sich mit der gemeinnützigen Hasso Plattner Stiftung unter anderem sozialen und kulturellen Projekten. Über die Jahrzehnte hat er eine beachtliche Kunstsammlung aus der Zeit der ehemaligen DDR, Malerei nach 1989 und Meisterwerke der Kunstgeschichte zusammengestellt. Neben impressionistischen Werken von Claude Monet sammelt Plattner auch Werke von Max Liebermann, Edvard Munch und Gerhard Richter. Mit dem Museum Barberini möchte Hasso Plattner seine Kunstsammlung öffentlich zeigen, sie für Ausstellungen zur Verfügung stellen und internationale Kooperationen zwischen Museen fördern. In den 18 Sälen des Palais sind Ausstellungen von den Alten Meistern bis hin zu zeitgenössischer Kunst geplant.
Potsdam als neues Zentrum der Kunstgeschichte
Das Museum Barberini eröffnet mit den beiden Ausstellungen „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“ und „Klassiker der Moderne. Liebermann, Munch, Nolde, Kandinsky“. In den Ausstellungen werden insgesamt mehr als 170 Werke gezeigt. „Wir möchten dem Besucher eine intensive Begegnung mit dem Original ermöglichen und in Potsdam langfristig ein neues Zentrum der Kunstgeschichte etablieren“, sagt Museumsdirektorin Ortrud Westheider.
Das neue Museum am Alten Markt rechnet mit großem Erfolg. Allein innerhalb einer Woche Anfang Dezember 2016 kamen mehr als 24.500 Gäste zu den Besuchertagen in das noch leere Palais Barberini. Mit der „Barberini App“ können Besucher schon vorab die Räume des wiederaufgebauten Palais Barberini durchwandern. In 360°-Panoramen verbergen sich Bild- und Tondokumente zur bewegten Geschichte des Gebäudes. Zeitzeuginnen des historischen Palais Barberini teilen ihre Erinnerungen. Ein Video über das neue Museum ist hier.
Eröffnung des Museums Barberini am 23. Januar 2017