Musik, die bewegt
Planet und Partitur im Wandel oder Rock gegen Rechts: Lest hier, wie sich diese Projekte musikalisch für eine bessere Welt einsetzen.
For Seasons – So klingt Klimawandel
Mit dem Wachsen der „Fridays For Future“-Bewegung wird Klimaschutz auch in der Musik ein immer wichtigeres Thema. Im November 2019 brachten die Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters deshalb mit „For Seasons“ eine Neuinterpretation von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ in die Hamburger Elbphilharmonie. Mithilfe eines Algorithmus wurde das Ausgangsmaterial entsprechend der Folgen des Klimawandels verändert. Das Sommermotiv schleicht sich in der Partitur genau wie in den aktuellen Klimadaten schon in den Frühling und 15 Prozent der Vogelmotive wurden wegen des Artensterbens weggelassen.
Für Simone Candotto, Solo-Posaunist des Elbphilharmonie Orchesters, hat das Stück eine besondere Bedeutung: „Ich stamme aus einem Ort nahe Venedig – Vivaldis Wirkungsstätte, die besonders stark vom Klimawandel bedroht ist. Deswegen bewegt mich das Stück und seine Neuinterpretation sehr.“
#WirSindMehr – Musik gegen Rechts
Etwa 65.000 Menschen setzten Anfang September 2018 in Chemnitz ein Zeichen gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Unter dem Motto „Wir sind mehr“ versammelte Felix Kummer, Frontmann der Chemnitzer Band Kraftklub, Freunde aus der Musikindustrie zu einem der größten Konzerte des Jahres – mit dabei waren deutsche Musikgrößen wie K.I.Z., Marteria, Casper und Die Toten Hosen. 2019 setzten dann Künstler wie Herbert Grönemeyer und Alligatoah mit dem Konzert „Wir bleiben mehr“ die Aktion fort.
Es ist aber nicht das einzige musikalischen Statement gegen Rechtsextremismus in Deutschland. Seit Jahren finden regelmäßig Konzerte und Festivals statt – zum Beispiel das jährliche Festival „Rock gegen Rechts“ in Düsseldorf.
Bridges – Kulturen verbinden durch Musik
Dass Musik nicht nur Zeichen setzen kann, sondern Menschen auch direkt verbindet, beweist das Projekt „Bridges“ aus Frankfurt am Main. Seit 2015 treffen sich hier Musikerinnen und Musiker mit und ohne Migrations- oder Fluchthintergrund und bilden gemeinsam Chöre, Orchester und Ensembles. Seit der Gründung hat das Projekt schon über 150 Musiker zusammengebracht. Gemeinsam lernen sie die Musik ihrer unterschiedlichen Kulturkreise kennen und lassen aus dieser Vielfalt neue Kunst entstehen.
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