Für den Kulturerhalt weltweit
Deutschland engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für den Kulturerhalt weltweit.
Bekannt wurde der „Tempeldoktor“, wie Professor Hans Leisen in der Presse schon mal bezeichnet wird, durch seine jahrelange Arbeit in Angkor Wat. Im Norden Kambodschas versucht der Kölner Geologe mit einem Team aus internationalen und kambodschanischen Experten seit vielen Jahren Apsaras – Reliefs von Tempeltänzerinnen – vor dem Zerfall zu retten. Jetzt hat er weitere Aufgaben in Südostasien übernommen: die Restauration der kolossalen Tempel und Paläste im thailändischen Ayutthaya, bis 1767 Hauptstadt des Königreichs Siam, und die buddhistische Tempelpyramide von Borobudur im indonesischen Zentraljava.
Diese einzigartige Anlage gehört wie Angkor Wat zum Weltkulturerbe. Im Juli 2013 unterzeichneten Deutschland und die Unesco eine Vereinbarung über die weitere Unterstützung der Restaurierung des rund 1200 Jahre alten Tempels in Form einer gigantischen Lotusblüte. 2010 war dieses besondere Zeugnis buddhistischer Architektur durch den Ausbruch des Vulkans Merapi auf Java stark beschädigt worden. Schon in den vergangenen zwei Jahren hatte Deutschland deshalb Geld für den Erhalt der Anlage zur Verfügung gestellt. Die neuen Mittel sollen nun dafür eingesetzt werden, die Gesteinsstrukturen der beeindruckenden Reliefs des Tempels zu analysieren und wirkungsvolle Methoden der Restaurierung zu erarbeiten.
Angkor Wat, Ayutthaya und Borobudur sind drei von mehr als 2500 Projekten in 144 Ländern, die das Auswärtige Amt mit dem Programm Kulturerhalt seit 1981 gefördert hat. Gut 55 Millionen Euro wurden bisher investiert. Allein in Afghanistan konnten von 2000 bis 2012 rund 6,7 Millionen Euro für 78 Projekte bereitgestellt werden. Damit wurden etwa die Fragmente der Buddhas von Bamiyan konserviert, der Babur-Garten in Kabul hergestellt und die Altstadt von Herat saniert.
http://www.auswaertiges-amt.de
http://whc.unesco.org/en/list/592
http://whc.unesco.org/en/list/668