Zehn deutsche Filme, die ihr kennen solltet
Dramatisch, romantisch, mitreißend: Wer diese Filme kennt, kann über deutsches Kino mitreden. Unsere Auswahl von „Metropolis“ bis „Fack Ju Göhte“.
Deutschland. Filmexperte Markus Ehrenberg, Medienredakteur beim Berliner „Tagesspiegel“, hat zehn sehenswerte deutsche Filme aus verschiedenen Jahrzehnten zusammengestellt.
Fritz Lang „Metropolis“ (1927)
Ein Klassiker des expressionistischen Stummfilms über eine futuristische Großstadt mit Zweiklassengesellschaft. 100 Prozent Ästhetik und Perfektion.
Frank Beyer „Spur der Steine“ (1966)
Der DDR die Zähne zeigen: Ein romantisches Drama über den Arbeiter Hannes Balla und seine Subversionen gegen das sozialistische Regime. Eine Perle des ostdeutschen DEFA-Studios.
Margarethe von Trotta und Volker Schlöndorff: „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1975)
Die Boulevardpresse zerstört den Ruf einer unbescholtenen Frau – wegen ihrer Freundschaft zu einem Straftäter. Die Situation eskaliert. Ein Film mit Botschaft, besonders wichtig im vom RAF-Terror geprägten Deutschland der 1970er.
Volker Schlöndorff: „Die Blechtrommel“ (1979)
Unvergessliche Szenen: Der nicht wachsen wollende Oskar Matzerath (David Bennent) schlägt auf seine Trommel ein, aus Protest gegen die verlogene Erwachsenenwelt der Nazi-Zeit.
Edgar Reitz „Heimat“-Trilogie (1981 – 2004)
Die Geschichte eines fiktiven Dorfes im Hunsrück ist eine unverfälschte Chronik des einfachen Lebens im 20. Jahrhundert.
Wim Wenders „Paris, Texas“ (1984)
Eine unmögliche Liebesgeschichte, ein hypnotisches Road Movie. Mit US-Charakterkopf Harry Dean Stanton und Nastassja Kinski. Den Sound steuerte US-Star Ry Cooder bei.
Tom Tykwer: „Lola rennt“ (1998)
Manni (Moritz Bleibtreu) hat Schulden. Seine Freundin (Franka Potente) hat 20 Minuten, um Geld von der Bank zu holen. Dreimal dieselbe Zeitspanne abgefilmt, jedes Mal mit anderem Ausgang. Der Film war in den USA so populär, dass eine ganze Folge der Showtime-Serie „Smilf“ im Stil von „Lola rennt“ gedreht wurde.
Hans Weingartner: „Die fetten Jahre sind vorbei“ (2004)
Drei Großstadtrevoluzzer entführen einen Geschäftsmann, der so gar nicht dem Klischee eines Wohlstandsbürgers entsprechen will. Bissige Auseinandersetzung mit den Idealen der 1968er.
Fatih Akin „Gegen die Wand“ (2004)
Mehrfach ausgezeichneter Film über eine in Deutschland aufgewachsene Türkin (Sibel Kekilli), die eine Scheinehe mit einem älteren, drogensüchtigen Landsmann eingeht. Selten gab es so viel Liebe und Selbstzerstörung im deutschen Kino.
Bora Dagtekin: „Fack-Ju Göhte 1-3“ (2013-2017)
Schulkomödie mit großer Lust am Chaos. Und mit außergewöhnlichem kommerziellen Erfolg in Deutschland. Viel Tempo und Witz, drei Teile, einer populärer als der andere. Ein Erfolgsfaktor: der gut aussehende Hauptdarsteller Elyas M’Barek.