Dirk Nowitzki beendet NBA-Karriere
Der beste deutsche Basketballer aller Zeiten verlässt das Spielfeld für immer. Natürlich mit einem starken Abgang.
"Das war mein letztes Heimspiel. Aber ich werde hier bleiben, das ist mein neues Zuhause, mit meiner Frau und meinen Kids. Ich bin ein Texaner geworden, danke euch allen", sagte der Würzburger nach dem Spiel der Dallas Mavericks gegen die Phoenix Suns.
Beim 120:109-Sieg zeigte der Superstar mit 30 Punkten die beste Saisonleistung und wurde zum Ende seiner 21. NBA-Saison im Trikot der Texaner von den 19.200 Fans ausgiebig gefeiert.
"41.21.1"
Hunderte Mitarbeiter der Mavericks hatten ihm nach seiner Ankunft im Bauch der Arena einen tollen Empfang bereitet. Der 40-Jährige lief durch ein Spalier, genoss sichtlich die lauten "Dirk"-Rufe und klatschte voller Dankbarkeit mit so vielen wie möglich ab. Alle trugen das schwarze T-Shirt mit dem Aufdruck "41.21.1", der bedeutet: Die Nummer 41 spielt Saison Nummer 21 für diesen einen Klub.
Auch Trainer Rick Carlisle hatte sich das spezielle Shirt übergezogen und beorderte Nowitzki in die Startaufstellung. Unter lautem Jubel der Fans wurde das Klubidol als letzter Spieler vorgestellt.
Starker Abgang
Nowitzki zeigte im 1521. NBA-Hauptrundenspiel seiner Laufbahn noch einmal die ganze Palette seiner Qualitäten. Gegen das schlechteste Team aus dem Westen traf er bis zur Pause vier von sechs Dreierversuchen, machte 19 Punkte und holte vier Rebounds, am Ende waren es acht. Immer wenn Nowitzki zum Wurf ansetzte, erhoben sich die Fans von ihren Sitzen.
Bei einer Lichtershow ging Nowitzki vom Feld, zuvor hatten ihn fünf Legenden um Larry Bird und Landsmann Detlef Schrempf in einer beeindruckenden Abschiedsgala geehrt.
"German Wunderkind"
Nowitzki wird als der bislang beste deutsche Basketballer in die Geschichte eingehen. Vor acht Jahren führte Nowitzki die Dallas Mavericks zu ihrem ersten und bislang einzigen Titelgewinn in der NBA, 2007 wurde er als wertvollster Spieler der Liga ausgezeichnet. In der ewigen Punkte-Bestenliste überholte "Dirkules", so ein weiterer seiner vielen Spitznamen, gerade erst Legende Wilt Chamberlain und kletterte auf Platz sechs.
Auch das deutsche Nationalteam prägte Nowitzki jahrelang, gewann WM-Bronze 2002, EM-Silber 2005 und erfüllte sich 2008 in Peking den Traum von einer Teilnahme bei Olympischen Spielen.
Zeit für die Familie
Für die Zeit nach dem Basketball hat der Familienvater Nowitzki auch schon konkrete Pläne: Er wolle nach der aktiven Laufbahn zunächst einmal keinen fest Job anstreben, sondern "mit den Kids ein bisschen reisen, ein paar Sachen unternehmen, die ich meine ganze Karriere nicht machen durfte", sagte er vor kurzem. "Ich werde mich da auf keinen Fall in eine Entscheidung reinstürzen, sondern die Zeit mit meiner Familie genießen."
Nowitzki hat mit seiner schwedischen Ehefrau Jessica drei Kinder. Die Söhne Max und Morris sowie Tochter Malaika nahmen längst schon großen Raum in seinem Leben ein - nun kann er sich bald noch mehr auf seine Familie konzentrieren.
mak/stu (dpa, sid)