FlixBus startet in Indien

Busbahnhöfe in indischen Großstädten sind eine Art Mikrokosmos, eine geschäftige Welt für sich. Menschentrauben vor den Bussen, in Ballen geschnürtes Gepäck, Straßenverkäufer, die Linsentaler und Chai Tee in winzigen Papierbechern verkaufen. Dazwischen rufende Fahrer, Wartende auf Plastikdecken und unzählbar viele bunt bemalte Busse. In diese Welt steigt nun auch das in Deutschland gegründete Bus- und Bahn-Unternehmen Flix SE ein. Vom 6. Februar 2024 an sollen mehr als 200 tägliche Fahrten insgesamt 46 Städte verbinden, darunter Delhi, Agra oder Jodhpur. Zum Start wird FlixBus mit fünf lokalen Busunternehmen aus Delhi zusammenarbeiten und das Angebot zunächst um Delhi herum erweitern. Im Anschluss daran starten erste Verbindungen im Süden des Landes. Flix wird in Indien keine eigene Busflotte etablieren, sondern tritt vor allem als Vermittler der Fahrten auf und übernimmt Kundendienst, Netzplanung und Marketing. Insbesondere mit der elektronischen Buchung und Netzplanung hat Flixbus große internationale Erfahrung.

„Mit Indien erweitern wir unser Netzwerk jetzt auch nach Südasien – und das nur vier Monate nach dem Markteintritt in Chile“, sagt André Schwämmlein, Mitgründer und CEO von Flix. „Wir möchten Reisenden in Indien einen neuen Reisestandard bieten.“ Indien ist bereits das 43. Land im internationalen Flix-Netz. Das Unternehmen hat sich von einem in München gegründeten Startup zum weltweit agierenden Konzern entwickelt und ist inzwischen sowohl in den USA als auch in Südamerika aktiv. Zum Unternehmen gehören seit einigen Jahren auch die international bekannten Greyhound-Fernbusse in den USA.

Indien ist mit einer Marktgröße von geschätzten 30 Milliarden Euro der zweitgrößte Busmarkt der Welt und damit besonders attraktiv. Die Nachfrage nach nachhaltigen kollektiven Reisemöglichkeiten sei in Indien groß, der Markt biete zudem enormes Wachstumspotenzial, sagt Schwämmlein: Indien hat im Jahr 2023 mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern China als bevölkerungsreichste Nation der Welt abgelöst.

Das deutsche Bundesministerium für Digitales und Verkehr begrüßte die Investition: „Die Expansion des deutschen Unternehmens Flix trägt nicht nur zur globalen Vernetzung bei, sondern fördert auch effiziente und damit nachhaltige Verkehrslösungen“, sagte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing.