Chinesen in Deutschland
Ihre Kreativität und ihr Engagement machen Deutschland reicher: Vier Menschen, die aus China gekommen sind und in Deutschland leben.
HAIOU ZHANG
Pianist aus Hannover
„Pianist aus Hannover“ stimmt nicht ganz. Denn Haiou Zhang ist häufiger auf Tournee als zu Hause und wird weltweit als Ausnahmepianist gefeiert. Dabei begann seine Karriere mit Verspätung. Erst mit neun Jahren bekommt er sein erstes Klavier. Aber schon zwei Jahre später wird er am Konservatorium in Peking aufgenommen. Zhang erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover fort – wo er bis heute lebt. 2010 gründete er im nicht weit entfernten Buxtehude bei Hamburg das „Internationale Musikfestival Buxtehude und Altes Land“, das jedes Jahr im August und September stattfindet. Inzwischen ist er dessen musikalischer Leiter.
YING HAN & XIAONA SHAN
Medaillengewinnerinnen in Rio
Am Ende war das chinesische Team stärker. Aber auch auf deutscher Seite konnten zwei gebürtige Chinesinnen jubeln. Han Ying und Shan Xiaona gewannen (mit Petrissa Solja) bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 Silber, die erste Olympia-Medaille für die deutschen Tischtennis-Frauen überhaupt. Han Ying stammt aus der Provinz Liaoning und lebt heute in Düsseldorf – ebenso wie Shan Xiaona. Beide haben inzwischen in Deutschland ihr Glück gefunden.
ZHENGRONG LIU
Vorstandsmitglied bei Beiersdorf
Er kam mit einem Rucksack, ein paar Mark und ein paar Worten Deutsch nach Deutschland. Aber Zhengrong Liu muss mehr im Gepäck gehabt haben. Denn dann ging alles ganz schnell. Nach dem Studium der Pädagogik, Politikwissenschaft und Anglistik an der Uni Köln begann er beim Bayer-Konzern und wurde schließlich Personalchef der Bayer-Ausgliederung Lanxess, einem Spezialchemie-Unternehmen mit über 14.000 Beschäftigten. 2013 wechselte er in ähnlicher Position zum Nivea-Hersteller Beiersdorf nach Hamburg. Seit Juli 2014 ist er Mitglied des Vorstands.
GEORGE G. CHEN
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am MERICS
MERICS – das ist die Abkürzung des 2013 gegründeten Mercator Institute for China Studies mit Sitz in Berlin. Das Institut hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der bedeutendsten Think Tanks der gegenwartsbezogenen und praxisorientierten China-Forschung entwickelt. Auch dank George G. Chen. Er wurde in Göttingen zum Dr. iur. promoviert und war als Berater des Deutsch-Chinesischen Rechtstaatsdialogs und für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Fragen der Rechtspolitik tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Justizsystem und Gesetzgebung.