Ein Stück Heimat in Bayern
Der Verein „Heimaten“ will Flüchtlingen und Migranten das Leben in Deutschland leichter machen.
„Es gibt heute viele Initiativen, die Flüchtlingen helfen wollen“, sagt Marianne Seiler vom Münchner Verein „Heimaten“. Das mindert aber nicht ihren Tatendrang. Im Gegenteil. Ihr Netzwerk für Chancengleichheit arbeitet intensiv an der Verbesserung der Willkommenskultur für Flüchtlinge in Deutschland ist dafür schon mehrfach ausgezeichnet worden, so mit dem Integrationspreis des Bayerischen Landtages und des Bayerischen Integrationsrates 2013.
Um Flüchtlingen eine neue Heimat zu geben, setzt der Verein auf gemeinsame Aktivitäten und Begegnungen. So ist im Herbst eine Aktion mit dem Deutschen Alpenverein geplant, erzählt Seiler. Gemeinsame Ausflüge auf die Schneepisten Bayerns, Sommercamps für Jugendliche oder Theaterworkshops, damit haben die ehrenamtlichen Helfer gute Erfahrungen gemacht. „Es ist für Flüchtlinge sonst sehr schwer mit Einheimischen in Kontakt zu kommen“, sagt Seiler. Neben den oftmals fehlenden Sprachkenntnissen zeige sich auch, dass die meisten Freizeitaktivitäten nur mit Geld zu machen seien. „Flüchtlinge haben aber meistens kein Geld“, weiß Seiler aus ihrer Arbeit. Dadurch fehle es an Begegnungsorten, wo die Neuankömmlinge mit Deutschen in Kontakt kämen.
„Heimaten“ versucht dieses Problem zu lösen, indem der Verein Flüchtlinge und Einheimische zusammenbringt. Wer gemeinsam am Wochenende in den Bergen wandern geht, kommt sich leichter näher und überwindet die Sprachbarrieren. „Aber man sollte sich auch darüber bewusst sein“, sagt Seiler, „dass viele Flüchtlinge in der Heimat und auf der Flucht Schweres erlebt haben.“ Deshalb sollte die neue Heimat gerade Trost bieten. Denn nach dem Selbstverständnis von „Heimaten“ steht Heimat auch für einen Ort, „wo der Mensch soziale Beziehungen pflegt, sein tägliches Leben führt, sich sicher fühlt und von seinen Mitmenschen geachtet und respektiert wird.“
Interkulturelle Woche in Deutschland vom 21. bis 27. September 2014