Scharf sehen für einen Dollar
Ein Lehrer hat eine Brille für einen US-Dollar erfunden. Afrikaner können sich damit ihre eigene Existenz aufbauen.
GUTE AUSSICHTEN. Millionen Menschen in Afrika leiden an Kurz- oder Weitsichtigkeit. Eine Brille können sich die Wenigsten leisten. Der deutsche Lehrer Martin Aufmuth hat deshalb eine Sehhilfe erfunden, deren Materialkosten unter einem US-Dollar liegen. Sie hat einen leichten, flexiblen Rahmen aus zähem und hautverträglichem Federstahldraht. Die Linsen sind aus Polycarbonat und gleichen Sehschwächen von -6 bis +6 Dioptrien aus. Kernstück der Idee ist neben der Brille eine sogenannte Biegemaschine, mit der das Gestell an jedem Ort auf der Welt hergestellt werden kann. Denn sie benötigt keinen Strom und ist so klein, dass sie in eine 30 Zentimeter breite Box passt. In einem 14-tägigen Intensiv-Training bildet ein von Martin Aufmuth gegründeter Verein Frauen und Männer in Afrika zu „Ein-Dollar-Brillen“-Optikern aus. Sie stellen die Sehhilfen her und können sich so eine eigene Existenz aufbauen. Für seine Idee hat Aufmuth beim „empowering.people Award“ der Siemens-Stiftung den ersten Preis gewonnen. Er ist mit 50 000 Euro dotiert.