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Was Deutschland glaubt

Rund zwei Drittel der Deutschen glauben an Gott, ein Drittel ist konfessionslos. Deutschland garantiert Religionsfreiheit – jeder kann sich für oder gegen den Glauben entscheiden.

Isabelle Mittermeier, 07.09.2017
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© dpa

Deutschland. Circa 60 Prozent der Deutschen glauben an Gott. Dennoch haben die beiden großen christlichen Kirchen in den letzten Jahrzehnten immer mehr Mitglieder verloren. Knapp 30 Millionen Deutsche, also 37 Prozent der Gesamtbevölkerung sind konfessionslos und gehören keiner Religion an.

Religionszugehörigkeit in Deutschland
 

  • 23,76 Millionen Mitglieder der Römisch-Katholischen Kirche
  • 22,27 Millionen Mitglieder der Evangelischen Kirche
  • 4,4 Millionen Muslime
  • 100.000 Juden
  • 100.000 Buddhisten
     

In Deutschland gilt Religionsfreiheit

Das deutsche Grundgesetz garantiert jedem Menschen in Deutschland Religionsfreiheit. Der deutsche Staat bekennt sich zu weltanschaulicher Neutralität, sodass Staat und Kirche voneinander getrennt sind. Trotzdem erhebt der deutsche Staat eine Kirchensteuer und hat Religionsunterricht in Schulen im deutschen Grundgesetz verankert.

Sonntags ruht sich Deutschland aus

Das prägt das Alltagsleben: Die wichtigsten Feiertage der Christen – Ostern, Weihnachten und Pfingsten – sind arbeitsfreie Tage. Wegen der christlichen Tradition in Deutschland ist auch der Sonntag ein freier Tag. Geschäfte bleiben an diesem Tag geschlossen.

Kirchenaustritte

In den vergangenen zehn Jahren sind viele Menschen aus der katholischen und der evangelischen Kirche ausgetreten. 2005 gehörten noch mehr als 62 Prozent einer der beiden Kirchen an, 2016 waren es nur noch 55 Prozent.

Wissenschaftler der Universität Münster suchen nach Gründen für die hohe Zahl an Kirchenaustritten. Die Kirchensteuer, die Katholiken und Protestanten zahlen müssen, könnte ein Grund sein. Professor Detlef Pollack und Gergely Rosta gehen davon aus, dass jedoch die individuelle Distanzierung der Mitglieder eher zu Kirchenaustritten führt. Viele Deutsche definierten sich weiterhin als Christen, obwohl sie keiner Kirche mehr angehören.

Zwei Drittel der deutschen Muslime stammen aus der Türkei

An dritter Stelle der größten Religionsgemeinschaften in Deutschland steht der Islam, 4,4 Millionen Menschen bekennen sich zum muslimischen Glauben. Zwei Drittel der deutschen Muslime stammen aus der Türkei. Ein Drittel kommt aus Südosteuropa sowie aus dem Nahen Osten, Nordafrika und Zentralasien und Südostasien. Einige Bundesländer haben islamischen Religionsunterricht an Schulen eingeführt. Die Integration soll damit gefördert werden und die Schüler sollen die Möglichkeit haben sich außerhalb einer Moschee mit ihrer Religion auseinandersetzen und ihre Fragen stellen zu können.

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