Starke Frauen behaupten sich
Sie haben sich in männerdominierten Branchen durchgesetzt: Fränzi Kühne, Katja Dunkel und Rebecca Richter.
Menschen und ihre Ideen prägen Deutschland. Mit der Kampagne #GermanyinPerson stellen wir euch verschiedene Gesichter Deutschlands vor. Wir zeigen euch, wie diese Menschen mit ihren individuellen Perspektiven und unterschiedlichen Hintergründen die Gesellschaft prägen.
Fränzi Kühne ist nicht nur Deutschlands jüngste Aufsichtsrätin eines börsennotierten Unternehmens, sondern auch Gründerin einer Digitalagentur.
Sie trägt gerne Converse-Schuhe, mag Hörbücher, Weihnachten, Tulpen und schaut am liebsten die deutsche Kultkrimireihe „Tatort“. Fränzi Kühne entspricht so gar nicht dem Klischee einer Geschäftsfrau. Das wollte die gebürtige Berlinerin ursprünglich auch gar nicht werden. Der eigentliche Plan war, nach dem Jurastudium zum Bundeskriminalamt zu gehen. Daraus wurde nichts, denn 2008 gründete Kühne gemeinsam mit zwei Partnern die Digitalagentur „Torben, Lucie und die gelbe Gefahr“(TLGG). Die Agentur mit mittlerweile rund 200 Mitarbeitern berät Bundesministerien und Dax-Unternehmen bei der digitalen Transformation. Das gleiche tut Kühne seit 2017 als jüngste Aufsichtsräten Deutschlands bei einem börsennotierten Unternehmen. Mit ihr holte sich die freenet AG eine Spezialistin für Digitalisierung ins Haus.
2019 verließ Kühne TLGG, um den Keller zu entrümpeln, eine Kofferversteigerung zu besuchen und mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter auf Weltreise zu gehen. Mittlerweile steht sie als Unternehmerin, Speakerin und Autorin aber wieder voll im Berufsleben. In ihrem Bestseller „Was Männer nie gefragt werden. Ich frage trotzdem mal.“ zeigt Kühne auf unterhaltsame Weise, was in Sachen Gleichberechtigung in Deutschland immer noch nicht richtig läuft. Dafür stellt sie Männern Fragen, die sonst nur Frauen gefragt werden: Was wird der Fraktionsführer morgen beim Parteitag anziehen? Hat man den CEO schon mal wegen seiner optischen Attribute befördert? Wie lässt sich die Rolle als erfolgreicher Start-up Gründer mit der Rolle als Vater vereinbaren? Wie regeln Sie das mit der Kinderbetreuung, Herr Manager?
Sie arbeiten in einer konservativen und von Männern dominierten Welt: Mit der Kanzlei „Dunkel Richter“ wollen die beiden Rechtsanwältinnen Katja Dunkel und Rebecca Richter für Frauen und queere Menschen einen Safe-Space schaffen.
Als lesbische Frau hat die Berlinerin Katja Dunkel in ihrer Vergangenheit oft selbst erlebt, wie Frauen und Menschen aus der LGBTQIA*-Community weniger ernst genommen wurden oder sich für ihre Anliegen rechtfertigen mussten. Deshalb gründeten die beiden Anwältinnen Katja Dunkel und Rebecca Richter am Weltfrauentag, dem 8. März 2021, die Kanzlei Dunkel Richter. „Unsere Vision ist es, eine Kanzlei zu führen, die auf Solidarität, Gleichberechtigung und moralischer Verantwortung basiert. Ein Gegenentwurf zum Status Quo“, sagen die beiden auf ihrer Webseite.
Die Rechtsanwältinnen sind Anfang 30 und bringen frischen Wind in die eher konservative und patriarchale Anwaltsbranche. „Wir sind stolz darauf, ausschließlich die Interessen von Menschen zu vertreten, die mit uns in einer offenen und gerechten Gesellschaft leben wollen. Die Unterstützung von Frauen und LGBTQIA*-Menschen ist uns hierbei ein besonderes Anliegen“, heißt es weiter auf der Webseite. Die Kanzlei ist auf Medienrecht spezialisiert und betreut vor allem Mandanten und Mandantinnen aus der Filmbranche. Trotzdem werden auch andere Themen wie Diskriminierung am Arbeitsplatz, Hass im Netz und sexualisierte Gewalt an sie herangetragen.
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