Von Uckerath nach Los Angeles

„And the Grammy goes to … Unholy – Sam Smith and Kim Petras“, verkündete Motown-Legende Smokey Robinson bei den Grammy-Awards 2023 auf der Bühne in Los Angeles. Kim Petras und Sam Smith werden in der Kategorie bestes Pop-Duo ausgezeichnet. Damit ist die 30-jährige Deutsche die erste Trans-Person in der Geschichte der Grammys, die in dieser Kategorie geehrt wurde. Taylor Swift, Harry Styles, Madonna – die Weltstars erheben sich für die Sängerin aus Uckerath im Rheinland. Pop-Ikone Sam Smith überlässt ihr stolz das Mikrofon. „Ich will nur all den unglaublichen Transgender-Legenden vor mir danken, die diese Türen für mich geöffnet haben“, sagt Petras. „Ich bin an einer Schnellstraße mitten im Nirgendwo in Deutschland aufgewachsen. Und meine Mutter hat mir geglaubt, dass ich ein Mädchen bin. Ohne sie wäre ich nicht hier.“ 

Petras macht sich stark für Trans-Community 

Nicht nur in ihrer Grammy-Rede spricht Petras offen über ihre Erfahrungen als Trans-Frau. Die Sängerin findet, das Thema Transidentität sollte kein Gegenstand politischer Diskussionen sein. „Ich glaube einfach, dass das aus der Politik raus sollte“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Ich finde, man sollte Leuten nicht sagen, wie sie sich wohlfühlen sollten und wie sie ihr Leben leben sollten.“ Transgender machten weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung aus. „Wir wollen auch einfach nur existieren.“ 

Kim Petras wurde im August 1992 in Köln geboren und wuchs in Uckerath auf. Schon im Teenageralter sprach sie in einer deutschen Fernsehsendung offen über ihre Hormontherapie und ihren Wunsch nach einer Geschlechtsangleichung. Bevor sie ihre Musikkarriere begann, berichtete sie auf einem Blog über ihre Erfahrungen als Trans-Person. 15 Jahre nach ihrer Debüt-Single „Last Forever“ schaffte sie es gemeinsam mit Sam Smith an die Spitze der weltweiten Charts. Heute lebt Kim Petras im kalifornischen Los Angeles. Und egal, ob Uckerath oder LA: Kim Petras inspiriert ihre Fans und gibt ihnen Mut. Das bestätigt auch der meist gelikte Kommentar unter dem Grammy-Video: „Two artists who live their authentic lives, completely without fear. We need more artists like this!“ 

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