Beeindruckende Paralympioniken
Rund 150 Athletinnen und Athleten bilden Deutschlands Kader für die Pariser Paralympics 2024. Wir stellen drei von ihnen vor.
Es ist ein weiterer Schritt für die zunehmende Popularität des Behindertensports in Deutschland: Bei den Paralympics 2024 in Paris zeigt der Sender ARD erstmals einen Teil der Paralympischen Spiele live zur Primetime. „Paralympics zur besten Sendezeit – das ist historisch, das ist wunderbar!“, sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). „Doch es ist auch angemessen und überfällig.“ Es ist eine hochverdiente Bühne für Sportlerinnen und Sportler mit beeindruckenden Leistungen. Unabhängig von der TV-Übertragung gilt: Die Athletinnen und Athleten leisten Außergewöhnliches. Wir stellen drei Mitglieder des deutschen Paralympics-Teams vor.
Weitspringer Markus Rehm
Markus Rehm zählt zu den erfahrensten und erfolgreichsten Mitgliedern des deutschen Paralympics-Kaders. Allein bei Paralympischen Spielen hat der 35-Jährige, der nach einem Wakeboard-Unfall als Jugendlicher eine Unterschenkelprothese trägt, bereits vier Goldmedaillen geholt (drei im Weitsprung, eine in der 4x100-Meter-Sprintstaffel). In beiden Disziplinen ist er Weltrekordinhaber, mit 40,52 Sekunden beziehungsweise 8,72 Metern. In Paris konzentriert sich Rehm auf den Weitsprung. Wie wichtig ihm der Sport ist, hat er einmal so formuliert: „Ich würde heute keine Medaille mehr eintauschen wollen für ein gesundes Bein.“
Radfahrerin Andrea Eskau
„Da ich sowohl im Sommer als auch im Winter gern in der Natur bin, betreibe ich Sommer- und Wintersport.“ Andrea Eskau beschreibt mit nüchternen Worten die Basis für ihren außergewöhnlichen Erfolg: Acht Goldmedaillen hat Eskau, die seit einem Fahrradunfall 1998 querschnittsgelähmt ist, bei Paralympischen Spielen schon geholt, vier mit dem Handbike bei Sommerspielen und weitere vier bei Winterspielen, wo sie in Biathlon und Langlauf glänzte. Nach Paris fährt die 53-jährige Eskau zudem als amtierende Europameisterin im Handbike-Zeitfahren auf der Straße.
Kugelstoßer Yannis Fischer
Paris ist ein gutes Pflaster für Yannis Fischer: Im Kugelstoß-Wettbewerb der kleinsten Kleinwüchsigen gewann er 2023 bei den Weltmeisterschaften in der französischen Hauptstadt überraschend den Titel. In Stuttgart, wo der 22-jährige an der Hochschule für Technik Informatik studiert, wurde er im selben Jahr noch zum Sportler des Jahres gewählt. Im Olympiastützpunkt der baden-württembergischen Landeshauptstadt trainiert Fischer gemeinsam mit nicht behinderten Athleten und sagt: „Ich finde es super, dass wir da keine Unterschiede machen.“