Grenzenloser Mut
Für ihre Ideale riskieren sie ihr Leben: 15 starke Frauen und Männer erhalten den Deutsch-Französischen Menschenrechtspreis.
Sie treten ein für Pressefreiheit, den Schutz von Frauen oder bessere Haftbedingungen: Menschenrechtsaktivisten weltweit nehmen dafür viel auf sich, oft leben sie unter ständiger Bedrohung oder wurden selbst schon Opfer von Gewalt. Der Deutsch-Französische Menschenrechtspreis ehrt ihren mutigen, selbstlosen Einsatz.
Ein Zeichen setzen
Anlässlich des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember zeichnen Deutschland und Frankreich 15 beeindruckende Frauen und Männer aus. Mit dem zum zweiten Mal vergebenen Preis wollen die Partnerländer weltweit ein Zeichen für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit setzen. Die Preisträger erhalten die Auszeichnung in ihren jeweiligen Ländern von der deutschen und französischen Botschaft. Wir stellen vier Preisträger beispielhaft vor.
Adilur Rahman Khan, Bangladesch: Als Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation „Odhikar“ setzt der Jurist sich dafür ein, dass ärmere Bevölkerungsgruppen Zugang zum Rechtssystem bekommen. Er macht zudem Fälle von Verschwindenlassen, Folter und außergerichtlichen Tötungen bekannt. 2013 wurde er selbst verschleppt und war mehr als 60 Tage in Haft.
Gracia Violeta Ross Quiroga, Bolivien: Die Menschenrechtsaktivistin war Opfer von sexuellem Missbrauch und ist HIV-positiv. Sie ist Präsidentin des bolivianischen Netzwerks von Menschen mit HIV (REDBOL) und setzt sich für das Recht auf gesundheitliche Versorgung und die Gleichheit der Geschlechter ein. Ross Quiroga engagiert sich weltweit im Kampf gegen HIV, Tuberkulose und Malaria
Nounongnon Balbylas Gbaguidi, Benin: Der ehemalige Lehrer streitet als Vorsitzender der Nationalen Menschenrechtskoalition Nordbenins und als Landeskoordinator von „Gefangene ohne Grenzen“ für bessere Bedingungen im Strafvollzug, vor allem für Frauen und Minderjährige. Gefangene erhalten so einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung, Rechtsberatung und praktischer Hilfe bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Elena Milashina, Russland: Milashina ist Investigativ-Journalistin bei der unabhängigen russischen Tageszeitung „Nowaja Gaseta“. Seit der Ermordung von Anna Politkowskaja 2006 recherchiert und berichtet Milashina für die Zeitung von den schweren Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien. Im April 2017 deckte sie etwa eine Verfolgungswelle gegen Homosexuelle in dem Land auf. Sie erhielt mehrfach Morddrohungen.
Weitere Preisträger: Ragia Omran (Ägypten), César Ricaurte (Ecuador), Abdullah Al Khonaini (Kuwait), Bekim Asani (Mazedonien), Mandira Sharma (Nepal), Grace Idaehor Osakue (Nigeria), Rosemarie R. Trajano (Philippinen), Shreen Abdul Saroor (Sri Lanka), Kerem Altiparmak (Türkei), Pavlo Lysianskyi (Ukraine), Liliana Ortega Mendoza (Venezuela).