Hilfe für Jordanien und Jemen
Wie Deutschland die beiden Länder unterstützt, die massiv unter Krieg und Krisen leiden.
Deutschland hat angekündigt, Jordanien und Jemen weiter intensiv zu unterstützen. Beide Länder leiden unter Kriegen und deren Folgen. Fünf Fragen und Antworten.
Vor welchen Herausforderungen steht Jordanien?
Das Land hat rund 660.000 Kriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien aufgenommen – eine große Zahl für das kleine Königreich mit rund 6,5 Millionen Einwohnern. In einigen Städten und Dörfern leben mehr Flüchtlinge als Einheimische. Besonders schwierig ist die Wasserversorgung: Jordanien gilt als eines der trockensten Länder der Welt.
Wie hilft Deutschland in Jordanien?
Allein im Jahr 2016 hat Jordanien rund 477 Millionen Euro Hilfsgelder aus Deutschland erhalten. Unter anderem ist im Flüchtlingslager Zaatari ein Wasserversorgungs- und Abwassersystem entstanden. Rund 80.000 Menschen leben in dem Camp. Dank des deutschen Engagements können zudem rund 165.000 Flüchtlingskinder in Jordanien zur Schule gehen. Darüber hinaus wurden Jobs und Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung geschaffen.
Wie geht es weiter?
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt Jordanien auch 2017 mit gut 450 Millionen Euro. „Das Engagement der Jordanier für die syrischen Flüchtlinge verdient nicht nur Lob und warme Worte, sondern tatkräftige Unterstützung“, betont Entwicklungsminister Gerd Müller.
Wie ist die Lage in Jemen?
Schwierig – und sie hat sich seit Beginn der Militärinvention 2015 mit saudi-arabischen Luftangriffen weiter verschlechtert. Mehr als 20 Millionen Menschen sind nach Angaben von humanitären Organisationen auf Hilfslieferungen angewiesen.
Wie hilft Deutschland in Jemen?
Deutschland hat 2017 bereits 120 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt. Zudem unterstützt die Bundesregierung die Vereinten Nationen und ihre Forderung sicherzustellen, dass Hilfsgüter ins Land gelangen können. Außenminister Sigmar Gabriel hat das Thema auch in einem Telefonat mit seinem saudi-arabischen Amtskollegen Adel al-Dschubeir angesprochen. Zwar ist der Zugang über den Hafen von Aden inzwischen wieder frei. Das reiche jedoch nicht aus, um den Bedarf zu decken, betonte Gabriel.