„Deutschland trägt riesige Verantwortung“
So kommentieren internationale Medien die Ergebnisse der deutschen Bundestagswahlen.
New York Times
„Über diese Wahl wird man in Deutschland noch lange sprechen. Eine rechtsextreme Partei schafft es nach vielen Jahrzehnten wieder ins deutsche Parlament.“
The Times (London)
„Angela Merkel ist nicht glücklich damit, die Anführerin der freien Welt zu sein. Selbst wenn sie solche Ambitionen gehabt haben sollte, wären diese nun durch die Umstände ihres Wahlsiegs beeinträchtigt. Vierte Amtszeiten sind in Deutschland nicht ohne Beispiel. Doch sie können vergiftet sein, wie ihr früherer Mentor, der verstorbene Helmut Kohl, einst erleben musste. (...) Unterm Strich wird es die siegreiche Merkel mit einer Regierung zu tun bekommen, die von vornherein instabil ist. Dagegen muss sie ankämpfen, indem sie eine energische Politik des Wandels durchsetzt statt zurückzuweichen.“
Le Figaro (Paris)
„Angela Merkel hatte geglaubt, der Zuspruch der AfD würde abebben, wenn erst einmal die Flüchtlingskrise beendet sei. Der Flüchtlingsstrom ist drastisch zurückgegangen, aber die radikale Rechte hat sich etabliert. Für lange Zeit dürfte sie nicht aus der deutschen Politiklandschaft verschwinden.“
Iswestija (Moskau)
„Für Berlin wird es Zeit, der Ostpolitik eine neue Kontur zu geben.“
Die Presse (Wien)
„Deutschland ist nach rechts gerückt. Mit zwei Jahren Verspätung präsentierten die deutschen Wähler ihre Rechnung für die Flüchtlingskrise. Es ist allein dieses Thema, das die Alternative für Deutschland (AfD) so stark gemacht hat. In einem anderen politischen Umfeld wären die Rechtsnationalisten angesichts ihrer eklatanten Führungsschwäche und ihrer wiederkehrenden Grabenkämpfe längst auf dem Misthaufen der Geschichte gelandet.“
NZZ (Zürich)
„Angela Merkel wird nach menschlichem Ermessen auch nach der Bundestagswahl am 24. September Bundeskanzlerin sein. […] Wie beruhigend ist es doch, eine Landesmutter zu haben, die stets Ordnung und Verlässlichkeit in eine Welt bringt, die eigentlich so verstörend unfassbar ist.“
Jyllands-Posten (Aarhus, Dänemark)
„Mit dem Einzug der AfD ins Parlament wird Deutschland von der europäischen Wirklichkeit eingeholt [...] Die wichtigste Botschaft ist jedoch ganz klar, dass das Phänomen Angela Merkel weitermachen kann. In weltweit unsicheren Zeiten werden Stabilität, Verantwortung und Glaubwürdigkeit damit glücklicherweise weiter groß geschrieben in Deutschland. Das ist im Interesse aller.“
Rzeczpospolita (Warschau)
„Unabhängig davon, welchen Koalitionspartner Angela Merkel wählt, bleibt Deutschland der wichtigste Staat der EU, ihre wichtigste Wirtschaft und Stabilisator der Politik in unserem Teil der Welt.“
Magyar Nemzet (Budapest)
„Mit dem Austritt der Briten bleibt nur noch Deutschland die entscheidende Kraft in der Europäischen Union, was nicht nur eine Chance, sondern auch eine riesige Verantwortung bedeutet.“
El País (Madrid )
„Der Einzug der AfD mit fast einhundert Abgeordneten und als dritte politische Kraft des Landes in den Bundestag bestätigt die traurigen Zeiten, die die repräsentativen Demokratien in Europa und auch außerhalb des Kontinents durchmachen. Sie sind einem großen populistischen Druck ausgesetzt […]. Nun müssen die deutschen Demokraten sicherstellen, dass die fremden- und europafeindliche Alternative, die die AfD darstellt, weder die Politik noch die Werte des Landes verändert.“