„Polen ist unser Freund“
Deutschland verlegt Patriot-Flugabwehrsysteme und schickt Flugzeuge zur Unterstützung gegen mögliche Angriffe.
Die Verteidigungsminister von Polen und Deutschland haben nach dem Raketeneinschlag im Grenzgebiet zur Ukraine einen gemeinsamen Schutz des polnischen Luftraums vereinbart. „Zusammen mit meinem polnischen Kollegen Mariusz Blaszczak bin ich übereingekommen, Patriot-Flugabwehrsysteme nach Polen zu schicken und bei der Absicherung des polnischen Luftraums mit Eurofightern zu unterstützen“, erklärte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nach einem Telefonat mit Blaszczak.
Die Details würden nun von Fachleuten gemeinsam ausgearbeitet und auch mit der Nato abgestimmt. Lambrecht: „Polen ist unser Freund, Verbündeter und als Nachbar der Ukraine besonders exponiert.“
Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak schrieb nach dem Gespräch mit Lambrecht auf Twitter, die deutsche Verteidigungsministerin habe ihren Wunsch bekräftigt, die Patriot-Flugabwehrsysteme an der Grenze zur Ukraine zu stationieren. „Es muss noch geklärt werden, welche Version des Systems, wie schnell sie eintreffen und wie lange sie stationiert sein werden. Ich rechne mit der raschen Vorlage von Einzelheiten durch Deutschland.“
In dem polnischen Grenzdorf Przewodow war am 15.11.2022 eine Rakete eingeschlagen. Zwei Zivilisten starben. Derzeit geht der Westen davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Raktenangriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde. Lambrecht hatte gesagt, als Konsequenz aus diesem Ereignis müsse man sich im Bündnis bei der Luftverteidigung besser aufstellen. In der Slowakei sind bereits zur Unterstützung der slowakischen Luftverteidigung deutsche Patriot-Systeme stationiert. (dpa)