Was ihr über die EU wissen müsst
Die europäische Integration bildet die Grundlage für Frieden, Sicherheit und Wohlstand.
Die Erfolgsstory
Die Idee einer europäischen Einigung lässt sich in der Geschichte weit zurückverfolgen; konkret wurde das Projekt der heutigen EU allerdings erst mit der 1952 in Kraft getretenen Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion), der auch Deutschland angehörte. Im Laufe der Zeit wurde die Zusammenarbeit auf immer mehr Themenfelder ausgedehnt und die Zahl der Mitgliedsstaaten in sieben Erweiterungen sukzessive erhöht. Mit potenziellen weiteren Beitrittskandidaten führt die EU zurzeit Beitrittsverhandlungen.
Die Grundfreiheiten
Mit der EU wurde der größte gemeinsame Markt der Welt geschaffen, charakterisiert durch die in den Römischen Verträgen von 1958 formulierten vier Grundfreiheiten: den freien Warenverkehr unter den EU-Staaten, die Freiheit des Personenverkehrs, die Dienstleistungsfreiheit im EU-Gebiet sowie den freien Kapitalverkehr. Das Ergebnis: 2022 beträgt der Anteil der EU am kaufkraftbereinigten globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) geschätzt rund 14,85 Prozent.
Die wichtigsten Verträge
- 1952 Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl
- 1958 Römische Verträge
- 1993 Europäischer Binnenmarkt
- 1993 Vertrag von Maastricht
- 1999 Vertrag von Amsterdam
- 2003 Vertrag von Nizza
- 2009 Vertrag von Lissabon
Das politische System
Das politische System der EU besteht aus mehreren Elementen: Die Exekutive der EU bildet die Europäische Kommission; die Judikative der Gerichtshof der Europäischen Union. Während die Regierungen der Mitgliedsstaaten im Europäischen Rat und dem Ministerrat vertreten sind, werden die Bürger unmittelbar durch das Europäische Parlament repräsentiert, das seit 1979 alle fünf Jahre EU-weit gewählt wird. Die Mitgliedsländer, die bereits den Euro eingeführt haben, stimmen sich zudem in der sogenannten Euro-Gruppe ab. Die Wirkungsorte der wichtigsten politischen EU-Organe befinden sich vor allem in Brüssel, Straßburg, Luxemburg und Frankfurt am Main. Das Symbol der EU, die Europaflagge, besteht aus einem Kranz von zwölf goldenen, fünfzackigen Sternen auf azurblauem Hintergrund.
Die Bürgerinnen und Bürger
Rund 450 Millionen Menschen leben derzeit in den 27 Mitgliedsländern der EU. Sie hat damit die drittgrößte Bevölkerung nach China und Indien. Die Unionsbürgerinnen und -bürger leben auf einem Gebiet von rund vier Millionen Quadratkilometern; Frankreich ist der flächenmäßig größte Staat, Deutschland mit 84,3 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der EU.
Der Euro
Für 340 Millionen EU-Bürger in 20 EU-Mitgliedsstaaten ist der Euro die offizielle Währung. Als Gruppe bilden diese Länder den „Euroraum“. Infolge der „Eurokrise“ ab 2010 wurden verstärkt Bemühungen unternommen, die Wirtschafts- und Finanzpolitik innerhalb der EU stärker zu koordinieren und zu vereinheitlichen. Als Herausforderungen in vielen Ländern gilt vor allem die hohe Staatsverschuldung.
Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Die EU-Staaten arbeiten auch in der Sicherheitspolitik eng zusammen. Im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union (GSVP) tragen zivile Fachkräfte, Polizistinnen und Polizisten sowie Soldatinnen und Soldaten in verschiedenen Einsätzen zu Frieden und Stabilität bei. Die erste Mission „Concordia“ startete 2003 im heutigen Nordmazedonien. Deutschland beteiligt sich seither an fast allen GSVP-Einsätzen.
Aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine strebt die EU an, bei Sicherheit und Verteidigung noch enger zusammenzuarbeiten. Die Bundesregierung setzt sich deshalb unter anderem für die Umsetzung des sogenannten Strategischen Kompasses ein, der die strategischen Ziele der EU in diesem Bereich konkretisiert.