Kämpferinnen für Klimaschutz
„Gretas des Südens“ werden sie genannt – wir stellen zwei junge Klimaaktivistinnen aus dem Globalen Süden vor.
Unter dem Motto „From Ambition to Action“ startet am 28. März der 8. Berlin Energy Transition Dialogue. Auf der zweitägigen Konferenz diskutieren Expertinnen und Experten aus Deutschland und aller Welt über den Weg in eine klimafreundliche Zukunft. Auch junge Klimaaktivistinnen und -aktivisten kommen dort zu Wort. Zwei stellen wir euch vor: Sie stammen aus dem Globalen Süden und haben in ihren Heimatländern schon heute mit Fluten und Hitzewellen zu kämpfen.
Mitzi Jonelle Tan (Philippinen)
Die 26-jährige Klimaschutzaktivistin Mitzi Jonelle Tan aus Manila musste die desaströsen Auswirkungen des Klimawandels schon oft in ihrem Leben hautnah miterleben. „Ich bin damit aufgewachsen, die Klimakrise zu sehen“, sagt sie. Oft habe ihre Familie nachts Radio gehört, um die Warnungen vor Überflutungen nicht zu verpassen. 2019 gründete sie „Youth Advocates for Climate Action“ (YACAP), die philippinische Entsprechung der Fridays-for-Future-Bewegung. Als die Philippinen 2020 gleich von zwei schweren Wirbelstürmen getroffen wurden, organisierte sie mit YACAP Hilfe für betroffene Familien. Klimaaktivismus ist für Mitzi im Kern ein Kampf für Gerechtigkeit: „Es geht nicht nur um Wetterereignisse und die Umwelt. Wir alle wissen, dass wir eine sichere Gegenwart verdienen. Und eine grüne und nachhaltige Zukunft.“
Licypriya Kangujam (Indien)
Die Inderin Licypriya (Licy) Kangujam ist erst elf Jahre alt und doch schon eine der bekanntesten Klimaaktivistinnen weltweit.
Auch ihre Kindheit war geprägt von Wetterkatastrophen: Den beiden Zyklonen Titli und Fani, die 2018 und 2019 große Zerstörungen anrichteten. Sie beschloss, selbst aktiv zu werden und durfte 2019 als Speakerin an der UN Klimakonferenz (COP 25) teilnehmen. „Ich habe dort viele spannende Menschen getroffen. Das war eine große Motivation, mich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen“, erzählt sie. Auch auf der Weltklimakonferenz COP 27 war sie. Mit ihrer Organisation „The Child Movement“ möchte sie, ganz im Stil Greta Thunbergs, die Politik in die Verantwortung nehmen. „Wir wollen endlich echte Veränderungen sehen.“ 2022 protestierte sie gegen die Plastikverschmutzung rund um das indische Wahrzeichen Taj Mahal. Die Aktion fand große Aufmerksamkeit auf Social Media, „binnen 24 Stunden war der Müll verschwunden“, erzählt sie nicht ohne Stolz. Eine ihrer wichtigsten Forderungen: Klimaerziehung als Schulfach. „Ohne Klimabildung werden wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen.“
„Events wie der Berlin Energy Transition Dialogue sind sehr entscheidend in einer Welt, die von einer globalen Klimakrise bedroht ist. Wir brauchen mehr Events, die die Stimme junger Menschen hörbar machen“, sagt Licypriya Kangujam. „In meiner Keynote in Berlin werde ich die Politik auffordern, für die Umweltzerstörungen im Globalen Süden Verantwortung zu übernehmen.“
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