Partner beim grünen Wandel
Mit einer „Klimaschutzallianz“ wollen Deutschland und Mexiko vorangehen. Wie die beiden Länder dabei voneinander profitieren.
Mexiko ist unter den Schwellenländern ein Klimaschutz-Vorreiter: Bis 2030 will das Land seinen CO2-Ausstoß um mehr als ein Drittel senken. Deutschland unterstützt Mexiko auf diesem Weg. Seit 2010 gibt es die Deutsch-Mexikanische Klimaschutzallianz. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) koordiniert den Austausch. Fünf Fragen und Antworten.
Was sind die Ziele der Allianz?
Deutschland will Mexiko beim Erreichen seiner Klimaziele und beim Wandel von einer energieintensiven zu einer energieeffizienten Wirtschaft unterstützen. So soll zum Beispiel der Anteil „sauberer“ Energien wie Solar- oder Windkraft steigen. Mexiko will zudem Umweltzonen, Emissionshandel und Energieagenturen aufbauen. Deutschland kann auch von Mexiko lernen: Das lateinamerikanische Land ist eines von wenigen weltweit mit einem Klimagesetz, das verbindliche Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasen vorschreibt.
Was hat die Allianz schon erreicht?
In Mexiko gibt es seit Anfang 2016 ein Nationales Emissionsregister. Es verpflichtet Unternehmen, ihren Schadstoff-Ausstoß offenzulegen. Das ist der erste Schritt zum Aufbau eines Emissionshandelssystems nach deutschem und europäischem Modell. Außerdem arbeiten das Bundesland Rheinland-Pfalz und der mexikanische Bundesstaat Aguascalientes seit 2014 bei erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Umwelttechnologien zusammen. Vertreter beider Seiten informierten sich bei Besuchen über die Ideen des jeweiligen Partners. Daraus entstand auch ein wissenschaftlicher Austausch zwischen Universitäten.
Wo wird die Allianz konkret sichtbar?
Angelehnt an deutsche Vorbilder hat die Stadt Cuernavaca, 90 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt, eine Art Umweltzone eingerichtet. Sie sieht Fahrverbote in der Innenstadt zu bestimmten Zeiten vor. Berliner Umweltexperten haben die Stadt bei der Einrichtung beraten. Die Klimaschutzallianz organisiert zudem Diskussionen und Expertenworkshops. So sollen Verantwortliche in beiden Ländern voneinander lernen.
Welche Herausforderungen gibt es?
Die aktuelle mexikanische Regierung hat trotz des Wechsels 2012 an der Klimaschutzpolitik festgehalten – der politische Wille zur Kooperation in Sachen Klima besteht also weiter. Herausforderungen bestehen jedoch in Detailfragen. Einzelinteressen erschweren manchmal schnelle Fortschritte.
Was ist in der Zukunft zu erwarten?
Das Projekt zum Aufbau der Allianz wurde bis Anfang 2019 verlängert. Bis dahin wollen die Partner vor allem das Emissionshandelssystem vorantreiben. Zudem sollen weitere mexikanische Bundesstaaten Teil der Bewegung werden.