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Startups: Gute Ideen gegen Extremwetter

Wie Moos Luft kühlt und KI vor Hochwasser schützt – Innovationen deutscher Startups schützen vor Extremwetterereignissen. 

Anja LeuschnerAnja Leuschner , 30.09.2024
Der „City-Tree“ kann seine Umgebungstemperatur um vier Grad senken.
Der „City-Tree“ kann seine Umgebungstemperatur um vier Grad senken. © Green City Solutions

Initiative für saubere, kühle Luft 

Hitze und schadstoffbelastete Luft: ein Problem, das Liang Wu nur zu gut kennt, denn er hat als Kind in Shanghai gelebt. Seit 2014 arbeitet er mit einem Team in Deutschland an Lösungen. Das Ergebnis: Green City Solutions. Das Startup mit Sitz in Brandenburg hat eine Methode entwickelt, Luft zu reinigen und zu kühlen – mithilfe von Moos. Dieses wird in regenerative Biofilter eingesetzt, die bis zu 82 Prozent Feinstaub aus ihrer Umgebungsluft filtern und sie um bis zu vier Grad Celsius herunterkühlen. Die Moosmodule gibt es unter anderem verbaut in sogenannten „City Trees“, drei Meter hohen Türmen aus Holz, in die neben den Moosflächen auch Ventilatoren, Sensoren und ein Bewässerungssystem integriert sind. Gefördert wurde die Entwicklung vom Eurostars-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. 

Mit künstlicher Intelligenz gegen Hochwasser 

Das Startup Okeanos will die Frühwarnung vor Hochwasser durch künstliche Intelligenz effizienter machen, beispielsweise mit einer straßengenauen Vorhersage von Starkregen. Die Idee: Mit Unterstützung von KI sollen die vielen verfügbaren Daten zu einem Gesamtsystem verknüpft werden, um genaue Lagebilder zu erzeugen und kritische Punkte schneller zu identifizieren. Für das Projekt „Floodlight“ zur kommunalen Hochwasserfrühwarnung wurde das Unternehmen 2023 mit dem QUBO-Innovationsaward der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ausgezeichnet. Bei der Gründung erhielt Okeanos Unterstützung vom Worldfactory Start-up Center der RUB und dem Programm EFRE Startup.Transfer des Landes Nordrhein-Westfalen

Kampf gegen Waldbrände: Hilfe aus dem All 

Mit Hitzewellen und Dürren mehren sich überall auf der Welt auch verheerende Waldbrände. Die Münchner Firma Orora Technologies hat eine Möglichkeit geschaffen, schneller auf Risiken aufmerksam zu werden. Dazu wird ein Netzwerk an Satelliten aufgebaut, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind. Sie erzeugen Thermalbilder und können selbst kleinste Feuer erkennen. So sollen Brände entdeckt und bekämpft werden, bevor sie außer Kontrolle geraten. Die Technologie des Unternehmens kommt mittlerweile auf sechs Kontinenten zum Einsatz.