Kampf gegen den weltweiten Müll
Plastikabfälle verschmutzen Städte, Grünflächen, Flüsse und Meere. Wir stellen Startups aus Deutschland vor, die das mit innovativen Ideen ändern wollen.
Sykell: Mehrweg für alle
In Deutschland sind Restaurants und Cafés seit 2023 verpflichtet, Essen zum Mitnehmen auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Die Kunden sollen so angeregt werden, weniger Einwegverpackungen aus Kunststoff zu nutzen. Sykell möchte ein Kreislaufsystem für Mehrwegbehälter ähnlich wie bei Pfandflaschen etablieren. Das Unternehmen stattet Gastronomiebetriebe gegen eine monatliche Pauschale mit Mehrwegbehältern für Getränke und Speisen aus. Kunden können das recyclebare Mehrweggeschirr ins Lokal zurückbringen oder an Leergutautomaten abgeben.
Merijaan: Ein Surfbrett aus Plastikmüll
Das kleine Unternehmen Merijaan produziert nicht nur selbst Surfbretter aus recyceltem Plastik, es organisiert auch Workshops in Schulen und Unternehmen, in denen aus Plastikmüll Lineale, Schlüsselanhänger und andere Gegenstände entstehen. Gleichzeitig werden die Teilnehmenden aufgeklärt, wie sie Plastikabfälle vermeiden können. In einem Pilotprojekt hat Merijaan außerdem in Sri Lanka ein Recyclingsystem für Plastikflaschen nach deutschem Vorbild etabliert. Das Unternehmen kauft Plastikmüll bei der Bevölkerung auf, schmelzt ihn ein und verarbeitet ihn zu Kitesurf-Equipment.
everwave: Mit KI die Meere schützen
In unseren Weltmeeren schwimmen 150 Millionen Tonnen Plastikmüll. Das schätzt die EU. Jedes Jahr kommen rund 11 Millionen Tonnen hinzu. everwave arbeitet daran, Plastikabfälle in Flüssen aufzusammeln. Eine von everwave entwickelte Plattform beruhigt die Strömungen im Wasser, damit Kunststoffe an die Oberfläche gelangen und abgeschöpft werden können. Sammelboote bringen den Müll dann an Land. Die Boote erheben zusätzlich wichtige Daten – etwa welche Abfälle im Wasser schwimmen und um welche Mengen es sich handelt. Diese Daten helfen lokalen Behörden und Umweltschutzorganisationen, Projekte zur Müllvermeidung zu initiieren.