Ideen gegen Hochwasser und Wassermangel
Der Klimawandel macht einen neuen Umgang mit Wasser notwendig. Wie der aussehen kann, zeigen drei Projekte aus Deutschland.
Hochwasser, Meeresspiegelanstieg und Trinkwasserknappheit: Die Klimaerwärmung führt zu zahlreichen Problemen rund um die Ressource Wasser. Drei Projekte aus Deutschland zeigen, wie Menschen erfolgreich auf die veränderten Umweltfaktoren reagieren können.
Küstenschutz: Seegras als Wellenbrecher
Mit dem Klimawandel wächst die Bedrohung durch den steigenden Meeresspiegel – auch für die deutsche Nord- und Ostseeküste. Doch nicht nur Sperrbauten oder Deicherhöhungen können die Küsten schützen. Auch „weiche“ Maßnahmen helfen dabei. Wie zum Beispiel große Wiesen aus Seegras in den Küstengewässern. Sie bremsen Wellen, halten Sedimentpartikel zurück und verstärken Dünen. Im 20. Jahrhundert hat die Erde jedoch mindestens 30 Prozent ihrer Seegraswiesen verloren. Mit dem Projekt SeaStore haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs norddeutschen Forschungsinstitutionen zum Ziel gesetzt, die Seegraswiesen in der Ostsee wieder anzusiedeln.
Hochwasserschutz: KI warnt vor Unwetter
Im niederbayerischen Ergoldsbach wacht eine Künstliche Intelligenz über die 8.500 Einwohner der Gemeinde. Sie soll sie vor den Folgen verheerender Unwetter und Hochwasser schützen. Dazu nutzt das KI-gestützte Frühwarnsystem Daten von rund 30 örtlichen Wetter- und Pegelsensoren im Gemeindegebiet, analysiert Niederschlagsmenge, Feuchtigkeit, Temperatur und Windrichtung sowie die Pegelstände an Gewässern und wertet die meteorologischen Daten des Deutschen Wetterdienstes aus. Werden kritische Messwerte überschritten, alarmiert die KI automatisch die Bürgerinnen und Bürger, Rettungskräfte und Verwaltung per SMS, E-Mail oder Messengerdienst. Ist das Projekt erfolgreich, sollen alle bayerischen Kommunen mit dem Frühwarnsystem ausgerüstet werden.
Wasserrecycling: Das Forschungsprojekt HypoWave
Hitzewellen und Dürresommer machen besonders der Landwirtschaft zu schaffen. Im Forschungsprojekt HypoWave haben Forschende ein wassersparendes Konzept für eine hydroponische Gemüseproduktion entwickelt. Beim hydroponischen Anbau werden Setzlinge ohne Erde über eine Nährlösung versorgt, ihre Wurzeln hängen also direkt in den in Wasser gelösten Nährstoffen. Was an Wasser gebraucht wird, kommt aus der kommunalen Kläranlage. In Weißenberge in Niedersachsen wird in dem Nachfolgeprojekt HypoWave+ zurzeit die großtechnische Umsetzung im Gewächshaus erprobt. Angebaut werden auf einem Hektar Fläche Tomaten und Paprika für den regionalen Markt.
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