Upcycling: Design aus der Tonne
Upcycling ist in Deutschland im Trend. Wie aus Müll die schönsten Produkte entstehen.
Mit der Upcycling-Ausstellung „Pure Gold” hat das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) den Nerv der Zeit getroffen. Entwickelt zum 100. Jahrestag des ifa 2017 tourt „Pure Gold“ seit der Premiere im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe mit großem Erfolg durch die Welt. Im Dezember sind die 76 Werke von 53 internationalen Designern in Rangun/Myanmar zu sehen.
Fußbälle werden Lampenschirme
Upcycling, also das Herstellen neuer Produkte aus gebrauchten und für den Sperrmüll bestimmten Dingen, liegt im Trend. In Deutschland hat sich sogar eine innovative Upcycling-Szene gebildet – mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Die Kölner Design-Werkstatt „Andercover“ stellt aus Altmöbeln schicke Einzelstücke her. Die Mülheimer Firma „Zirkeltraining“ verwendet gebrauchtes Leder von Sportgeräten für modische Taschen. In Bochum fertigt Katarzyna Karolczyk unter dem Label „Karolchicks“ aus alten Fußbällen originelle Lampenschirme und bei Gregor Halberstadt in Kempen entstehen aus gebrauchten Skateboards coole Stifte.
Upycling-Beispiele aus Deutschland
Ideen und professionelle Hilfe für Upcycling-Anfänger bietet die DIY Academy in Köln, Fortgeschrittene und Profis treffen sich auf dem Upcycling-Festival „Trash up!“ in Dortmund, das vom 10. bis 11. November 2018 zum dritten Mal stattfindet. Sogar der Handelsriese Rewe bietet im Internet Upcycling-Anleitungen an – zum Beispiel zum Bau von Lampen aus Saftflaschen.
Ein Pionier des Upcycling ist das Herforder Museum MARTa in Ostwestfalen. Seit 2007 wird dort der Recycling Designpreis vergeben. Preisträger 2017/18 war der belgische Designer Sep Verboom, der einen Teppich mit aus dem Meer gefischten Schiffsseilen herstellte. Die besten Werke waren im Sommer 2018 unter dem Titel „Man lebt nur zweimal“ auch im Goethe-Institut Marseille zu sehen.
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