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„Startups müssen immer wachsen“

Erschwerte Bedingungen, aber auch neue Chancen. Sebastian Sujka verrät, wie sein Startup durch die Corona-Pandemie kommt.

17.09.2020
Sebastian Sujka ist Gründer von xbird
Sebastian Sujka ist Gründer von xbird © Sebastian Sujka

Sebastian Sujka arbeitete früher in der Werbetechnologie. Als seine Mutter schwer erkrankte, fiel ihm auf, dass in Werbung mehr moderne Technik angewandt wird als in der Medizin. Also gründete er xbird und bietet nun chronisch Kranken mithilfe von Künstlicher Intelligenz individuelle Therapien an.

„Wir Unternehmer sind Optimisten. Daher sehe ich die Corona-Pandemie auch als einen spannenden Marktmoment für ein digitales Gesundheitsunternehmen wie uns. Unser Startup xbird bietet Künstliche Intelligenz, mit der chronisch kranke Patientinnen und Patienten auch zwischen den regelmäßigen Arztbesuchen eine personalisierte Behandlung erhalten können. Unsere Smartphone-App erkennt beispielsweise, wenn Diabetes-Patienten stressige Phasen durchmachen, wenig Schlaf bekommen und viel reisen. Und sie gibt Ratschläge, wie sie beispielsweise eine Unterzuckerung vermeiden. Die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass die allgemeine Akzeptanz digitaler Lösungen im Gesundheitssystem radikal zugenommen hat – sowohl bei Patienten als auch bei den Herstellern.

Die Akzeptanz digitaler Lösungen im Gesundheitssystem hat radikal zugenommen.
Sebastian Sujka, xbird

Aber natürlich leiden wir als Startup unter den Einschränkungen, die mit der Pandemie einhergehen. Plötzlich nicht mehr reisen zu können, war ein Schock. Wir haben zwar einige Partnerunternehmen wie Bayer und Novo Nordisk, aber ein Startup muss immer wachsen und die klassischen Akquisekanäle sind momentan eingeschränkt. Skype-Konferenzen funktionieren super, wenn man sich schon kennt. Aber um sich kennenzulernen und Geschäftspartner von sich zu überzeugen, sind persönliche Treffen sehr wichtig.

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Eigentlich hatten wir für 2020 eine Finanzierungsrunde geplant und wollten dafür vor allem amerikanische Investoren gewinnen. Doch amerikanische Kapitalgeber investieren meist nur in ein junges Unternehmen, wenn sie dessen Management eine zeitlang persönlich kennenlernen können. Letztlich hatten wir das Glück, starken Rückhalt aus dem bestehenden Gesellschafterkreis zu haben. Zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft der Investitionsbank Berlin, IBB Bet, haben sie uns trotz Krise mit einer Million Euro unterstützt.   

Inzwischen können auch unsere beiden neuen Mitarbeiter aus Ägypten und Indien für uns arbeiten. Beide hatten wegen der Beschränkungen zunächst Probleme, ein Visum zu bekommen. Aber jetzt haben wir Lösungen gefunden: Einer arbeitet jetzt aus seinem Heimatland für uns, der andere ist hier in Berlin.“

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