Wem gehört die Zukunft?
Körperkino, flinke Roboter und helfende Hände: Diese drei cleveren Erfindungen sind für den Deutschen Zukunftspreis nominiert.
Deutschland. Mit dem Deutschen Zukunftspreis werden herausragende Innovationen ausgezeichnet. Drei Teams sind im Rennen. Wer gewinnt?
Körperkino
Das Team um Dr. Klaus Dieter Engel von Siemens Healthcare hat ein Verfahren entwickelt, das Bilder aus dem menschlichen Körper sehr natürlich wirken lässt. Schon jetzt zeigen bildgebende Verfahren wie Computer- und Magnetresonanztomografie feine Details von Organen oder Gewebestrukturen. Aber für Laien bleiben diese Bilder unverständlich. Mit Hilfe einer Technik aus der Produktion von Animationsfilmen ist es den Forschern nun gelungen, wirklichkeitsnahe und anschauliche Bilder zu erstellen. Das erleichtert Ärzten, ihren Patienten Schädigungen am Körper, die Diagnose einer Erkrankung oder den Ablauf einer geplanten Operation zu erklären.
Roboter als Assistenten
Die Spezialisten um Professor Sami Haddadin von der Universität Hannover haben eine neue Generation von Robotern entwickelt. Bislang wurden Roboter vor allem in der Industrie eingesetzt, waren unflexibel, schwer zu programmieren – und strikt vom Menschen getrennt, um Unfälle zu vermeiden. Die neuen Roboter hingegen arbeiten als maschinelle Assistenten mit Menschen zusammen. Sie sind modular aufgebaut, ultraleicht und mit empfindlichen Sensoren ausgestattet. Die Bedienung soll so einfach sein wie der Umgang mit einem Smartphone. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen weit über die Industrie hinaus. Der Einsatz in der Pflege in Krankenhäusern ist bereits geplant.
Helfende Hände
Die Experten um Dr. Stefan Schulz von Vincent Systems haben kleine und leichte Handprothesen entwickelt. Sie sind eine Hilfe für Kinder, Jugendliche, die eine Ersatzhand brauchen und Menschen, denen nur ein Teil der Hand fehlt. Bisher konnten sie nur mit zu großen, schweren oder passiven Prothesen versorgt werden. Die neuen bionischen Prothesen sind leicht und ermöglichen ein sicheres Zugreifen. Neu ist der integrierte Tastsinn. Er gibt dem Träger Rückmeldung über die ausgeübten Kräfte. Dazu wird die Griffkraft in leichte Vibrationen übersetzt. Die Markteinführung läuft bereits.
Der Deutsche Zukunftspreis ist ist mit 250.000 Euro dotiert. Bei der Preisverleihung am 29. November 2017 zeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Sieger-Team aus: Der Zukunftspreis 2017 geht an die Roboter-Entwickler um Professor Sami Haddadin.