Beispielhaft erfolgreich
Deutsche Unternehmen, die vorbildlich nachhaltig sind – und wirtschaftlich erfolgreich. Drei sehr unterschiedliche Beispiele
Die Zukunft der Industrie liegt in nachhaltigem Wirtschaften. Die Frage ist nur: Wie kann das funktionieren? Diese Beispiele zeigen, wie etablierte Unternehmen aus Deutschland vorbildlich handeln.
Vaude – durchgehend nachhaltig
Nachhaltigkeit ist bei dem Outdoor- und Sportartikelhersteller Vaude kein Ziel, sondern, so sagt es der CFO Erwin Gutensohn: „Es liegt in unseren Genen.“ Das meint: Das Prinzip Nachhaltigkeit gilt umfassend. Der Firmensitz in Tettnang unweit des Bodensees ist seit 2012 klimaneutral. Produkte entstehen aus alten Autoreifen oder Plastikmüll, von Regenhosen bis zu Fahrradtaschen – und sie sind wiederum recycelbar. Reparaturfähigkeit ist ein wichtiges Ziel der Produktentwicklung. Die Lieferketten werden freiwillig dem Fair Wear Audit unterzogen. Auch in anderen Bereichen geht Vaude voran: 40 Prozent der Führungskräfte sind Frauen, Homeoffice lange vor Corona und flexible Arbeitszeiten für die knapp 600 Beschäftigten erleichtern die Vereinbarung von Beruf und Familie. Und zu alledem teilt die Firma ihre Erfahrungen: Die Vaude Academy informiert und schult Unternehmen und Organisationen.
ZinQ – dauerhaft nachhaltig
Circular economy, Kreislaufwirtschaft, heißt ein Zauberwort nachhaltigen Wirtschaftens. 50 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entstehen bei der Förderung und Verarbeitung von Rohstoffen. Entsprechend hohe Einsparpotentiale stecken in der Wiederverwertung. ZinQ aus Gelsenkirchen mit 1.700 Mitarbeitern ist auf den Korrosionsschutz von Stahl durch Verzinken spezialisiert – das verlängert die Lebensdauer solcher Produkte auf bis zu 100 Jahre. ZinQ aber zielt in seinen Fabriken neben anderen Maßnahmen auf eine konsequente Wiederverwertbarkeit, also eine durchgängige Kreislaufwirtschaft. Ein spezielles Verfahren entnimmt Altmaterial fast 100 Prozent des verwendeten Zinks. Im Vergleich zu herkömmlichen Prozessen spart ZinQ in der Produktion so fast 80 Prozent des Rohstoffs.
Schwörer Haus – nachhaltiges Bauen
Schwörer Haus erhielt 2020 den Umweltpreis für Unternehmen des Landes Baden-Württemberg. Die Firma, die mit 1.500 Beschäftigten in Deutschland etwa 100 Häuser im Jahr baut, will bis 2022 klimaneutral sein. Ein eigenes Biomasse-Heizkraftwerk produziert Strom, die Abwärme heizt das eigene und ein benachbartes Unternehmen und trocknet das Bauholz nachhaltiger. Dieses Holz stammt aus einem Umkreis von 60 Kilometern. Zudem sind die Häuser energieeffizient – der Energieverbrauch eines durchschnittlichen Neubaus sank in den vergangenen zwölf Jahren um zwölf Prozent.
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