Flugtaxi, bitte
Der deutsche Hersteller Volocopter will bis 2024 eine erste Flotte von zehn bis zwanzig Elektro-Flugtaxis in Singapur einsetzen.
Der deutsche Flugtaxi-Hersteller Volocopter hat Mitte Februar auf der Singapore Airshow angekündigt, bis 2024 eine Flotte von zehn bis 20 Elektro-Flugtaxis in Singapur einsetzen zu wollen, so Chief Commercial Officer Christian Bauer. Neben beliebten Tourismuszielen wie Marina Bay und der Insel Sentosa sollen auch Ziele in den Nachbarländern des Stadtstaates mit den Senkrechtstartern angeflogen werden. In Marina Bay hatte Volocopter 2019 seinen ersten und bislang einzigen bemannten Flugtaxi-Flug in einer Innenstadt ausgeführt.
Auch in Südkorea hat Volocopter inzwischen einen bemannten öffentlichen Testflug gestartet. Im November 2021 absolvierte das Flugtaxi-Unternehmen zunächst einen Test am Gimpo International Airport. Eine Woche später ging ein Volocopter vor Hunderten von Zuschauern auf dem Gelände des Incheon Flughafens in die Luft und erreichte bei dem fünfminütigen Flug eine Höhe von 50 Metern und eine Geschwindigkeit von 45 km/h über eine Strecke von drei Kilometern.
Flugtaxi-Pläne gibt es auch für China. Dort will Volocopter Anfang 2023 starten – allerdings zunächst mit Drohnen, die in der Stadt Chengdu Pakete ausliefern. Im Oktober 2021 hatte Volocopter im Hamburger Hafengebiet erstmals eine Schwerlastdrohne öffentlich fliegen lassen. Die mit 18 Rotoren bestückte, unbemannte „VoloDrone“ ist ausgelegt für den Transport von Paletten mit einem Gewicht von bis zu 200 Kilogramm und hat eine Reichweite von 40 Kilometern. Als mögliche Anwendungen sieht das Unternehmen Lieferungen schwerer Pakete in abgelegene Orte oder Transporte von unhandlichen Teilen auf Baustellen.
Volocopter-Chef Florian Reuter wertete den Testflug als Beleg für die führende Position seines Unternehmens im urbanen Lufttransport. „Wir sind das einzige Unternehmen, das Lösungen für Passagiere und Güter entwickelt und diese weltweit in öffentlichen Flügen zeigt.“ Volocopters Familie von Fluggeräten bietet sowohl Passagieren mit dem VoloCity und dem VoloConnect als auch Gütern mit der VoloDrone nach eigener Aussage „schnelle, sichere und emissionsfreie“ Flüge. Das Unternehmen mit Sitz in Bruchsal im Bundesland Baden-Württemberg wurde 2011 gegründet und beschäftigt inzwischen über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Aus Sicht der Bundesregierung haben diese modernen Fluggeräte ein enormes Potenzial für verschiedene Anwendungen. Mit einem entsprechenden Aktionsplan hatte sie sich zum Ziel gesetzt, Drohnen schon in wenigen Jahren als alltäglichen Verkehrsträger zu etablieren. Einer Marktstudie des Verbandes Unbemannte Luftfahrt zufolge soll sich 2025 die Zahl der kommerziell betriebenen Drohnen in Deutschland auf 132.000 verdreifachen. (mit dpa)