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Investitionsschub für Afrika

Die deutsche Wirtschaft entdeckt den „Chancenkontinent“ – und erhält Rückendeckung von der Bundesregierung.

26.11.2018
Modell von Ägyptens neuer Hauptstadt
Modell von Ägyptens neuer Hauptstadt © dpa

Es kommt Schwung in das deutsche Afrika-Engagement. Ende Oktober 2018 begrüßte Angela Merkel im Kanzleramt in Berlin elf afrikanische Staats- und Regierungschefs im Rahmen der „Compact with Africa“-Initiative – das größte Treffen dieser Art in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor hatte sie auf der G20-Afrika-Investitionskonferenz einen „Entwicklungsinvestitionsfonds“ in Höhe von einer Milliarde Euro angekündigt, um mehr deutsche Mittelständler nach Afrika zu bringen.

Angela Merkel auf der G20-Investitionskonferenz für Afrika
Angela Merkel auf der G20-Investitionskonferenz für Afrika © Bundesregierung/Schacht

Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft und Ausrichter der Konferenz, lobte die Initiative: „Das ist gut für mehr Arbeitsplätze für die afrikanische Jugend und kann dazu beitragen, Migrationsdruck zu dämpfen. Die Bundesregierung zeigt damit, dass sie kraftvoll neue Wege in die richtige Richtung gehen kann.“

Investitionen von drei Milliarden Euro im Jahr 2019 sind durchaus denkbar.
Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft

Wie dringend – und erfolgversprechend – die neue Initiative ist, zeigen zwei Zahlen. Etwa die Hälfte der 20 am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt befinden sich in Afrika. Aber bisher sind von den rund 3,5 Millionen deutschen Unternehmen dort nur etwa 1000 aktiv. Das soll sich nun ändern. „Die aktuellen Investitionsvorhaben deutscher Unternehmen für 2018 in afrikanischen Ländern belaufen sich auf eine Milliarde Euro“, sagt Liebing. „Mit Hilfe der neuen Maßnahmen des Bundes kann es gelingen, den deutschen Mittelstand noch stärker nach Afrika zu bringen. Investitionen von drei Milliarden Euro im Jahr 2019 sind durchaus denkbar.“

Giesecke+Devrient baut eine Banknotendruckerei bei Kairo
Giesecke+Devrient baut eine Banknotendruckerei bei Kairo © Giesecke+Devrient

Ein Vorzeigeprojekt ist der Bau der neuen ägyptischen Hauptstadt im Osten von Kairo, bei der auch deutsche Unternehmen beteiligt sind. Der Technologiekonzern Siemens hat dort in Rekordzeit das weltgrößte Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk fertiggestellt, das bis zu 40 Millionen Menschen mit elektrischer Energie versorgen wird. Und der Konzern für Sicherheitstechnologie Giesecke+Devrient baut im Auftrag der ägyptischen Zentralbank eine schlüsselfertige Banknotendruckerei, die einen Großteil der landesweiten Kapazität für Banknotendruck und -bearbeitung abdecken wird.

Zahlreich weitere Projekte in Höhe von weit über 500 Millionen Euro wurden auf der G20-Investorenkonferenz in Berlin vereinbart, darunter Vorhaben von Siemens in Togo und Ruanda, von der Allianz in Cote d’Ivoire, von Health Focus in Guinea oder Leoni in Tunesien.

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