Umweltschutz weltweit exportieren
Innovative Technik aus Deutschland soll weltweit den Umwelt- und Klimaschutz voranbringen – ein Beispiel aus Indien.
Ein deutsches Brennstoffzellenprojekt soll helfen, die Luft in Indien spürbar zu verbessern. Bislang sind in der bevölkerungsreichsten Demokratie der Erde in vielen Städten Stromausfälle die tägliche Normalität. Fällt der Strom aus, werden Tausende mit Diesel betriebene Notstromgeneratoren angeworfen. Die Folge: Massive Mengen an CO2 und Feinstaub werden in die Luft gepustet.
Ein Projekt der Exportinitiative Umweltschutz der Bundesregierung soll hier helfen. Die Initiative will innovative Umwelttechnologien „made in Germany“ weltweit verbreiten. Für das Projekt in Indien entwickeln Forschende unter anderem der Fraunhofer-Gesellschaft mit Brennstoffzellentechnologie einen dezentralen Stromerzeuger. Der Prototyp produziert ausreichend elektrische Leistung, um Industrieanlagen, kleinere Kommunen oder Krankenhäuser mit sauber produziertem Notstrom zu versorgen. Zugleich entsteht Wärme, die zusätzlich genutzt werden kann.
Das Stromnetz stabilisieren
Der erste Prototyp geht im Juni 2023 in Deutschland in den Testlauf, ein baugleicher Prototyp soll ab März 2024 im indischen Pune getestet werden. Weitere Tests sollen danach in Delhi und Mumbai starten. Läuft die Umsetzung erfolgreich, sollen damit zunächst die umweltschädlichen Dieselgeneratoren ersetzt werden. Weltweit sind rund 20 Millionen Dieselgeneratoren im Einsatz – mit den entsprechenden Folgen für die Umwelt. In einem zweiten Schritt wollen die Projektverantwortlichen mit ihrem indischen Partner dezentrale Microgrids – also Stromversorger – bauen, die das Stromnetz stabilisieren und quasi als Nebenprodukt auch Wärme erzeugen.
Das Projekt ist Teil der seit 2016 laufenden deutschen Exportinitiative Umweltschutz. Bisher liefen und laufen in 75 Ländern entsprechende Projekte mit einem Finanzvolumen in Millionenhöhe – allein für das indische Projekt fließen gut 1,6 Millionen Euro. Die Projekte der Exportinitiative sind vielfältig: Sie reichen vom Wasser- und Abwassermanagement bis zum Umgang mit Abfällen und Rohstoffen. Ein wesentlicher Bestandteil der Exportinitiative ist zudem, Wissen zu vermitteln und Menschen in aller Welt in den neuen Technologien zu qualifizieren.