Smart in der Stadt
Automatisch parken, digitale Infos nutzen, Verkehr lenken: drei deutsch-amerikanische Kooperationen für die Zukunft der Städte.
Detroit: Automatisch einparken
In Stuttgart läuft das Innovationsprojekt schon amtlich: Für das automatisierte Parksystem im Parkhaus des Mercedes-Benz-Museums haben die Unternehmen Bosch und Daimler bereits im Sommer 2019 die Freigabe der Behörden erhalten. Nutzer steigen im Parkhaus aus und überlassen die Parkplatzsuche per Smartphone-Klick der Technik: Sensoren überwachen den Fahrkorridor mitsamt Umfeld und liefern die Informationen für die Steuerung. Erkennen die Sensoren Fußgänger oder Hindernisse, stoppt das Fahrzeug. Nun nehmen Bosch, Ford und das Immobilienunternehmen Bedrock Detroit in den Blick: Vor kurzem starteten die Unternehmen gemeinsam einen Test in der Assembly Garage im Viertel rund um die Michigan Central Station, das zu einer Keimzelle für innovative Mobilität werden soll.
Boston: Vernetzt kommunizieren
Bei den kleineren Unternehmen, die die Handelskammer des Großraums Boston 2020 auszeichnete, siegte Soofa in der Kategorie „Innovation und Wachstum“. Die deutsche Gründerin Sandra Richter treibt mit der Firma mit Sitz in Cambridge, Massachusetts, eine vernetzte Kommunikationslösung voran: Solarbetriebene elektronische Anzeigetafeln informieren nicht nur die Öffentlichkeit, sondern laden auch zum Interagieren und Posten von Nachrichten auf den Tafeln ein. Deswegen hat sich in der Corona-Pandemie zum Beispiel die 54.000-Einwohner-Stadt Revere bei Boston entschieden, Sicherheitshinweise über Soofa-Schilder zu kommunizieren.
Miami: Verkehr zum Fließen bringen
Die Stadt wird schlauer: In den USA hatten sich zuletzt Seattle und der Bundesstaat Delaware für das Advanced Traffic Management System von Siemens Mobility entschieden, nun ist ein Großauftrag des Countys Miami-Dade hinzugekommen. In Floridas Metropole und Umgebung werden Kreuzungen per Software mit einer Verkehrsmanagement-Plattform vernetzt. Die Echtzeit-Daten sollen dazu beitragen, Ampel-Schaltungen für einen effizienteren Verkehrsfluss anzupassen. Die Zeit, die Menschen im Verkehr verbringen, soll somit um 15 Prozent sinken, der C02-Ausstoß der Fahrzeuge um 20 Prozent.