Laser im Weltall
Von der Türkei nach Deutschland, in die USA und zurück: Der Manager und Ingenieur Bülent Altan setzt auf spektakuläre Technik.
Dem Weltall war Bülent Altan schon bei SpaceX ganz nah: Mehr als elf Jahre hat er für das Raumfahrtunternehmen gearbeitet und dort unter anderem die Raketen Falcon 1 und 9 mitentwickelt. 2019 entschied sich Altan jedoch für einen Wechsel zu dem wenig bekannten Unternehmen Mynaric, einer Ausgründung des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) bei München. Ein Blick auf Mynaric und einen besonderen Manager.
Wer ist Bülent Altan?
Es zieht ihn in die Ferne, schon sein ganzes Leben lang: Bülent Altan wird in Istanbul geboren, wo er eine österreichische Schule besucht. Zum Studium geht er ins Ausland und macht von 1996 bis 2001 sein Diplom in Informatik an der Technischen Universität München. Es folgt ein Masterstudium in Luft- und Raumfahrttechnik an der amerikanischen Stanford University. In Kalifornien wird Elon Musk auf Altan aufmerksam und heuert ihn für SpaceX an. Dort startet der junge Ingenieur eine beeindruckende Karriere: Er wird zu einem der Väter der Raketen Falcon 1 und 9 und steigt bis zum „Vice President of Avionics“ auf. Nach kürzeren Zwischenstationen, etwa bei Airbus, kehrt er noch einmal in einer Führungsposition zu SpaceX zurück, bevor er einen Wagniskapitalgeber für kommerzielle Raumfahrtunternehmen mitgründet.
Warum ist Altan nach Deutschland zurückgekehrt?
„Je mehr ich über Mynaric erfahren habe, umso mehr hat mich dessen zentrale Rolle in der Laserkommunikation fasziniert“, erzählte Bülent Altan vor Kurzem der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über seine Entscheidung, 2019 als Vorstand zu dem Unternehmen mit Sitz in Gilching bei München zu wechseln. Altan wollte nicht nur investieren, sondern die Zukunft der Weltraumtechnologie wieder mitgestalten. Mynaric treibt seit Langem Laserkommunikationstechnologie für Netzwerke in der Luft und im Weltall voran. Damit verbinden sich auch große Hoffnungen auf den Ausbau der weltweiten Internetkonnektivität.
Was bringt die Zukunft?
Im Juni 2021 startete Mynaric die Serienproduktion seiner sogenannten Terminals. Die etwa 60 mal 30 Zentimeter großen Geräte sollen es Satelliten ermöglichen, per Laser untereinander, aber auch mit Empfängern am Boden zu kommunizieren. Von der „Glasfaser für den Himmel“ könnten somit auch Erdregionen profitieren, die derzeit noch ohne Internetanschluss sind. „Wir befinden uns an der Schwelle zum Industriezeitalter dieser Technologie“, betont Bülent Altan. Mynarics Ziel sei es, „den Weg für einen großflächigen Einsatz in verschiedensten Anwendungen der Luft- und Raumfahrt zu ebnen“. Die spannende Reise des Bülent Altan wird wohl noch weitergehen.