US-Großauftrag für Wingcopter
Der deutsche Drohnenhersteller hat einen Großauftrag von dem US-amerikanischen Spezial-Lieferdienst Spright bekommen.
Der deutsche Drohnenhersteller Wingcopter hat einen ersten Großauftrag aus den USA erhalten. Für mehr als 16 Millionen Dollar soll das Startup aus Hessen eine große Flotte Lieferdrohnen für das Unternehmen Spright bauen, das Medikamente, Laborproben, Impfstoffe und weitere medizinische Produkte in entlegene Gegenden der USA fliegen will. Ein erster Versuch von Spright läuft bereits in der Gemeinde Hutchinson im US-Staat Kansas mit dem dortigen Gesundheitssystem. Perspektivisch ist ein landesweiter Einsatz geplant, bei dem die Drohnen an den mehr als 300 Standorten der Spright-Mutter Air Methods in 48 US-Bundesstaaten stationiert werden sollen, um Hunderte von Krankenhäusern in überwiegend ländlichen Gebieten zu versorgen.
„Wir sind stolz darauf, in den Vereinigten Staaten Drohnenlieferungen im großen Stil zu ermöglichen“, sagt Tom Plümmer, Mitgründer und CEO von Wingcopter, zu der Vereinbarung. „Wingcopter bringt den nötigen Reifegrad mit, um die komplexen und vielfältigen Anforderungen des US-Gesundheitsmarktes zu erfüllen“, ergänzt Joseph Resnik, President von Spright. Die Unternehmen vereinbarten außerdem, dass Spright in den gesamten USA exklusiver Partner für Wartung, Reparatur und Instandhaltung des Modells Wingcopter 198 wird. Die US-Firma unterstützt Wingcopter zudem im Zertifizierungsprozess bei der Luftfahrtbehörde FAA.
Schneller als ein Auto, günstiger als ein Hubschrauber
Der Wingcopter 198 vereint die besten Eigenschaften eines Hubschraubers mit denen eines Flächenfliegers und überzeugt mit Top-Features: Start und Landung auf kleinstem Raum ohne Bahn oder Rampe, Geschwindigkeit: 145 km/h, Reichweite: 110 Kilometer, Zuladung: sechs Kilo. Er ist schneller als ein Auto im Verkehr und billiger als Hubschrauber-Flüge. Ein weiterer Vorteil: Die Drohnen werden elektrisch betrieben und leisten so einen Beitrag zu nachhaltigen Lieferketten.
Die Idee für das neuartige Fluggerät hatte der Mitgründer und heutige CTO von Wingcopter, Jonathan Hesselbarth. Er wuchs quasi auf dem Flugplatz auf, weil seine Eltern passionierte Segelflieger waren, und fing schon früh mit dem Modellbau an. Später inspirierte ihn die US-amerikanische Bell-Boeing V-22 Osprey, ein monströses Kipprotor-Wandelflugzeug mit Senkrechtstart-und -landefähigkeit. Das, dachte sich Hesselbarth, muss auch einfacher gehen. Die Idee zum Wingcopter war geboren.
(mit dpa)