Digitaler Hörsaal
Austausch auf dem virtuellen Campus: In Deutschland starten die Hochschulen wegen der Corona-Krise mit einem Online-Lehrangebot.
Die Corona-Pandemie verändert auch den Alltag an deutschen Unis: Das Sommersemester 2020 startet an Hochschulen in Deutschland wegen der Corona-Krise ausschließlich mit Online-Vorlesungen und E-Lectures. Innerhalb weniger Wochen haben sich die Hochschulen bundesweit auf ein digitales Semester umgestellt – mit Erfolg, wie zwei Beispiele zeigen.
FU Berlin
An der Freien Universität Berlin (FU) werden im Sommersemester 2020 fast 90 Prozent der an sich für den Präsenzbetrieb geplanten Veranstaltungen digital angeboten. 85.000 Personen nutzten an den ersten vier Semestertagen das zentrale Videokonferenzsystem der FU. Auch wenn das Universitätsgelände verwaist wirkt – auf dem virtuellen Campus der FU herrscht reger Betrieb.
TU Darmstadt
Es ist ein Kraftakt für die Hochschulen und work in progress – auch für die Technische Universität Darmstadt in Hessen. „Es gibt verschiedene Herausforderungen und eine wichtige ist die technische“, sagt TU-Präsidentin Tanja Brühl. Daneben ist der Orientierungsbedarf von Studierenden und Lehrenden riesig. Die TU Darmstadt hat wie viele andere deshalb ein Informationsportal zum digitalen Sommersemester eingerichtet. „Das ist ein Semester, in dem sehr viel neu ist und wir viel ausprobieren“, sagt Tania Brühl, „aber wir möchten auch die Gelegenheit geben, möglichst normal zu studieren.“
Testlauf für innovative Online-Formate
Überall passen deutsche Hochschulen die Kapazitäten ihrer Uni-Server an und arbeiten mit Hochdruck an neuen didaktischen Konzepten und Info-Plattformen. Die jetzige Ausnahmesituation ist auch ein Testlauf für viele innovative digitale Lehr- und Lernformate, die an deutschen Hochschulen schon länger auf ihren Einsatz warteten. Seit 2014 haben sich Akteure aus deutschen Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Hochschulforum Digitalisierung vernetzt und viele Impulse gesetzt. Die Förderung dieser Initiative vom Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung bewährt sich jetzt.
Zusätzlich unterstützen unterschiedliche Sofortprogramme den digitalen Hochschulstart wie beispielsweise das Programm „Internationale Mobilität und Kooperation digital“ (IMKD) des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD).
Du möchtest regelmäßig Informationen über Deutschland bekommen? Hier geht’s zur Anmeldung: