Ganz nah am Impfstoff
Weltweit wird mit Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 gearbeitet. Deutschland ist mit einigen Projekten ganz vorne dabei.
Mit Hochdruck arbeiten Forschungsinstitute und Pharmaunternehmen weltweit an mehr als 150 verschiedenen Impfstoffen gegen Covid-19, die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursachte Infektionskrankheit. Nach Angaben des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) werden acht davon in Deutschland entwickelt.
Am weitesten sind BioNtech aus Mainz und Curevac aus Tübingen. Beide befinden sich in der klinischen Prüfung. BioNTech hat angekündigt, bereits im Herbst 2020 einen Zulassungsantrag zu stellen, so dass der Impfstoff Ende dieses oder zu Beginn des nächsten Jahres zugelassen werden könnte. Eine Übersicht über die laufenden Projekte und die häufigsten Impstofftypen.
Diese Firmen in Deutschland entwickeln eigene Impfstoffe:
- BioNTech und Pfizer (Mainz/Idar Oberstein): genbasierter Impfstoff mit mRNA
- CureVac (Tübingen): genbasierter Impfstoff mit mRNA
- Leukocare (Planegg) mit ReiThera (Italien) und Univercell (Belgien): Vektorviren-Impfstoff
- Prime Vector Technologies (PVT) (Tübingen): Vektorviren-Impfstoff
- Artes Biotechnology (Langenfeld, Rheinland): Totimpfstoff (mit Viruslike Particles)
- Baseclick (Neuried bei München): genbasierter Impfstoff mit mRNA
- Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (Braunschweig) / Univ. München / Univ. Marburg / Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf / IDT Biologika (Dessau): Vektorviren-Impfstoff
- Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (Braunschweig) / CanVirex (Braunschweig / Basel, Schweiz): Vektorviren-Impfstoff
Zu Projekten in anderen Ländern tragen bei:
- Vibalogics (Cuxhaven): Produktion für den Vektorviren-Impfstoff von Janssen (Tochter von Johnson & Johnson) (USA)
- Cevec Pharmaceuticals (Köln): Produktion für einen nicht genannten Impfstoffhersteller
- Richter-Helm BioLogics (Hamburg): Produktion für den DNA-Impfstoff von Inovio (USA)
- Merck (Darmstadt): unterstützt Produktionsanlagen von Halix (Niederlande) für den Vektorviren-Impfstoff von Oxford University / AstraZeneca
- Bayer (Leverkusen): hat Unterstützung der Impfstoffproduktion anderer Unternehmen angeboten
- Universität Gießen: wirkt im OpenCorona-Konsortium (Führung: Karolinska-Institut, Schweden) an der Entwicklung eines genbasierten Impfstoffs mit
- Tropeninstitut der Universität Tübingen: wird im dänisch-niederländisch-deutschen PREVENT-nCoV-Konsortium an der Erprobung eines Totimpfstoffs mitwirken
Die meisten Impfstoffe gehören zu diesen Typen:
- Vektorvirenimpfstoffe: Sie enthalten harmlose Viren, die als SARS-CoV-2 „verkleidet“ sind. Sie sollen eine Immunantwort auch gegen das echte Coronavirus wecken.
- Totimpfstoffe: Sie enthalten meist nur ausgewählte Virusproteine, die gentechnisch hergestellt werden. Auch sie sollen eine Immunantwort hervorrufen, die SARS-CoV-2 abwehrt.
- Genbasierte Impfstoffe: Sie enthalten ausgewählte Gene von SARS-CoV-2 in Form der Erbsubstanzen mRNA oder DNA. Nach der Impfung stellen Zellen des Geimpften damit Virusproteine her, die dann wie die Proteine eines Totimpfstoffs wirken.
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