Mit Erasmus quer durch Europa
Offenheit, Selbstvertrauen, Sprachfertigkeit: Welche Vorteile bringt der Austausch mit Erasmus noch? Teilnehmer berichten.
Sprache, Musik und viel(e) Geschichte(n)
Geschichtsstudent Jonas Czaika hat gleich mehrere Erasmus-Angebote genutzt: Zwei Semester war er in Aix-en-Provence und zwei Monate zum Praktikum auf Zypern. Von der studentischen wie der beruflichen Erfahrung habe er profitiert, bis heute zehrt er von seinem Aufenthalt: „Ich treffe drei Mal die Woche eine Syrerin, die ich in Frankreich kennengelernt habe, zu einem deutsch-arabischen Sprachtandem“, berichtet Czaika. Grundsätzlich rät er: „Man muss offen sein: In Aix-en-Provence habe ich einmal einen Abendspaziergang durch die Stadt gemacht und plötzlich Musik von einem kleinen Laienorchester gehört. Dem habe ich mich dann für die nächsten sechs Monate mit meiner Klarinette anschließen dürfen.“
Alle Angebote nutzen
Einmal ist keinmal, dachte sich Janina Bau: „Als Schülerin war ich mit dem Projekt ‚Fit for Work in Europe‘ jeweils eine Woche in Ungarn und Frankreich“. Das hatte sie auf den Geschmack gebracht: Nach ihrem Au-Pair-Jahr studierte sie „European Studies“ an der Universität Passau. Von dort ging es mit Erasmus nach Schweden. „In dem Jahr ist mir bewusst geworden, was ich wirklich machen will“, sagt Bau. Den Diskussionsrunden in Schweden habe sie zu verdanken, dass sie im Sommer ihren Master in Politikwissenschaften beginnt – selbstverständlich auch im Ausland, in Antwerpen. Durch die vielen Kontakte sei sie offener und stressresistenter geworden: „Letztens kam ein Freund 40 Minuten zu spät und hat sich darüber gewundert, dass ich nicht sauer bin.“
Vom südlichsten Punkt Europas nach Deutschland
Chrysoula Perathoraki kommt von der kleinen Insel Gavdos bei Kreta. „Dort habe ich eine deutsch-griechische Schule besucht und studiere jetzt Germanistik in Würzburg. Deutsch hat mich schon immer interessiert.“ Im Rahmen eines Projekts des Goethe-Instituts kam sie für eine Woche nach Weimar. Begeistert von der Erfahrung kehrte Perathoraki zunächst für ein Semester nach Deutschland zurück – „und ich bin hier geblieben“, sagt sie lachend. Mittlerweile arbeitet sie im Erasmus-Büro der Uni und hat sich auch bei „Europa macht Schule“ engagiert. Im Rahmen des Projekts konnte sie Schülern ihre Heimat näherbringen. „Die meisten hatten selbst einen Migrationshintergrund und haben viele Fragen gestellt. Das war so eine schöne Form des Austauschs“, erzählt sie. Für sie steht fest: „Ich würde gerne in Europa bleiben – egal in welchem Land.“
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