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Die Städte von morgen

Die Bevölkerung wächst, der Meeresspiegel steigt – sind schwimmende Häuser die Lösung? Spannende Konzepte für die nahe Zukunft.

Josefine Janert, 01.11.2017
Schwimmende Ferienhäuser Geierswalder See
Schwimmende Häuser auf dem Geierswalder See in Sachsen © dpa

Deutschland. Die Kampagne „Shaping the future – Building the City of Tomorrow“ geht der Frage nach, wie Städte lebenswert und nachhaltig gestaltet werden können. Sie dauert anderthalb Jahre und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Warum ist das Thema wichtig?

2050 werden fast zehn Milliarden Menschen auf der Erde wohnen – zwei Drittel von ihnen in Städten. Die Bevölkerung von Vietnam wird zum Beispiel in den kommenden 30 Jahren um fünf Millionen Menschen wachsen. Gleichzeitig lässt der Klimawandel den Meeresspiegel steigen. Der Siedlungsraum an den Küsten wird schmaler.

Überall auf der Welt denken Menschen darüber nach, wie die Stadt der Zukunft der wachsenden Einwohnerzahl, dem Klimawandel und anderen Herausforderungen gerecht werden kann. Die Teilnehmer der Kampagne arbeiten an vier Schwerpunktthemen:

  • Wie können Energiequellen und Infrastruktur sinnvoll genutzt werden?
  • Wie werden Menschen und Waren effektiv transportiert?
  • Wie wird der Informationsfluss organisiert?
  • Welche Rolle spielen Schlüsseltechnologien, etwa bei der Versorgung mit Lebensmitteln?

 

Wer macht mit?

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus China, Deutschland, Indien, Kolumbien, den USA und Vietnam kooperieren in zehn Forschungsnetzwerken mit Unternehmen, Stadtverwaltungen und Kommunikationsagenturen.

Was sagen beteiligte Experten?

Den Folgen des Klimawandels müssen wir sofort begegnen, fordert Professor Horst Stopp von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU).

Wir können nicht warten, bis uns das Wasser bis zum Hals steht.
Professor Horst Stopp, BTU Cottbus-Senftenberg

Die Forscher der BTU tüfteln mit vietnamesischen Wissenschaftlern an schwimmenden Häusern. Deutschen Bauingenieure erproben bereits Baumaterial für schwimmende Architektur im Lausitzer Seengebiet. Solche Erfahrungen sollen auch in Vietnam helfen. Dort sind Behörden skeptisch gegenüber schwimmenden Bauten, weil Abfälle und Abwasser vielerorts direkt ins Wasser geleitet werden. Mit ihren vietnamesischen Projektpartnern arbeiten die Cottbuser auch an sauberen Alternativen.

Schwimmende Architektur in Deutschland und Vietnam

Wie geht es weiter?

Die Wissenschaftler vernetzen sich mit Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung und präsentieren ihre Ergebnisse auf öffentlichen Veranstaltungen, damit sie den Weg in die Praxis finden.

“Shaping the future“: Infos, Programm und Termine

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