Junge Pioniere
Fortschritt braucht Forschung. Diese drei Frauen und Männer leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für unsere Zukunft.
Chun So
Für Chun So geht es um einen komplexen Vorgang in der weiblichen Eizelle. Für die Frauen, die von seiner Forschung einmal profitieren könnten, geht es nicht selten um ihr Lebensglück. Chun So hat in Hong Kong studiert und bereits zahlreiche Wissenschaftspreise erhalten. Heute ist er Gewinner des Otto-Hahn-Preises für eine spezielle Kunst der Zellteilung, Meiose, am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie und wird nächstes Jahr eine Forschungsgruppe an einem anderen Max-Planck-Institut erhalten. Die Meiose der Eizelle halbiert den Chromosomensatz – damit die zweite Hälfte bei der Befruchtung durch die Chromosomen des Spermiums ergänzt werden kann. Der Wissenschaftler forscht am Spindelapparat, der die Meiose mit steuert. Wenn es hier zu Fehlern kommt, kann der Embryo der befruchteten Eizelle absterben oder Auffälligkeiten wie ein Down-Syndrom entwickeln. Er hofft, dass seine Forschung Frauen mit Unfruchtbarkeitsproblemen einmal helfen kann.
Monika Bosilj
Wasserstoff gilt als der Schlüssel, wie Energie in Zukunft gespeichert und transportiert wird. Monika Bosilj ist bei diesem Thema ganz vorne mit dabei. Die Chemikerin hat einen Zweig der heterogenen Katalyse, die Hydrier-Reaktion, ein großes Stück vorangebracht. Die Hydrier-Reaktion ist ein Schlüsselverfahren im Umgang mit Wasserstoff. Der 30 Jahre alten Slowenin, die am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem (ISE) forscht, ist es gelungen, mithilfe von neuen, kohlenstoffbasierten Katalysatoren und Wasserstoff hochwertige Chemikalien zu erzeugen, die zur Herstellung von Bio-Nylon und abbaubarem Bioplastik gebraucht werden. So wird Wasserstoff nicht nur Energiespeicher, sondern ermöglicht auch die Produktion nachhaltiger Materialien.
Michelangelo Masini
Eingriffe an Wirbelsäule und Gehirn sind nicht nur für Patientinnen und Patienten eine Strapaze, sondern auch für Chirurgen eine große körperliche Anstrengung. Michelangelo Masini, Leiter des Bereichs Forschung und Entwicklung bei der Carl Zeiss Meditec AG, hat gleich mehrere Innovationen entwickelt, die ihre Arbeit bahnbrechend erleichtert. So haben Masini und sein Team ein neues Visualisierungssystem entwickelt, das notwendige Kameras automatisch steuert – und damit Chirurgen entlastet. Außerdem hat Masini, der aus Rom stammt und in Stuttgart Elektrotechnik studierte, mit seinen Kollegen ein Konzept entwickelt, mit dem das Operationsfeld – angereichert mit wichtigen Informationen – auf dem Monitor betrachtet werden kann. Das Bild lässt sich per Streaming live übertragen und aufzeichnen.
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