Deutschland ist für Forschende so attraktiv wie nie zuvor
In Europa ist Deutschland das wichtigste Gastland für internationale Forschende. Auch die Zahl der Studierenden aus dem Ausland ist auf einem neuen Höchststand.
Wer heute den Campus einer deutschen Hochschule betritt, ist umgeben von Stimmen aus aller Welt. Deutschland hat sich längst als Hotspot der internationalen Wissenschaftsszene etabliert. Der Standort ist sogar attraktiver denn je: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl ausländischer Studierender um etwa drei Prozent auf fast 380.000. Zudem arbeiten heute mehr als 75.000 internationale Forschende in Deutschland – ein neuer Rekord. Diese Entwicklung bringt der Bundesrepublik weltweit den zweiten Platz ein, direkt nach den USA und vor Großbritannien. Diese und weitere aktuelle Daten zur internationalen Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern präsentiert die Publikation „Wissenschaft weltoffen“ des Akademischen Austauschdienstes (DAAD).
Viele Forschende aus Indien
Rund 80 Prozent der internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten in Deutschland an den Hochschulen – darunter etwa 4.000 Professorinnen und Professoren –, rund 20 Prozent an außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die meisten internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus Indien (6.700), China (5.900) und Italien (5.800).
Internationale Studierende in Deutschland
Im Wintersemester 2023/24 waren 379.900 internationale Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Sie machen knapp 13 Prozent der gesamten Studierendenschaft aus. Besonders bemerkenswert ist der Zuwachs bei den Studienanfängerinnen und -anfängern aus dem Ausland: Im Studienjahr 2022 begannen 114.700 ihr Studium in Deutschland – ebenfalls ein neuer Höchststand. Insgesamt sind die wichtigsten Herkunftsländer Indien mit rund 49.000 und China mit etwa 38.700 Studierenden. Die Türkei gewinnt weiter an Bedeutung und liegt nun mit rund 18.100 Studierenden auf dem dritten Platz, gefolgt von Österreich (15.400), dem Iran (15.200) und Syrien (13.400). Die meisten internationalen Studierenden waren an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen (78.500) eingeschrieben, es folgen Bayern (61.400) und Berlin (40.800).
Deutsche Studierende im Ausland
Die Zahl deutscher Studierender im Ausland lag 2021 bei knapp 138.000. Dies bedeutet einen leichten Rückgang von zwei Prozent innerhalb von fünf Jahren. Seit 1991 hat sich die Zahl jedoch vervierfacht, und seit 2000 nochmals verdoppelt. Die beliebtesten Zielländer für deutsche Studierende sind Österreich (36.100), die Niederlande (24.400) und die Schweiz (12.400).
Studierendenmobilität weltweit deutlich gestiegen
Laut UNESCO waren im Jahr 2021 rund 6,4 Millionen Studierende außerhalb ihres Heimatlandes an einer Hochschule eingeschrieben. Seit 2011 ist die Zahl international mobiler Studierender um etwa 2,4 Millionen oder knapp 60 Prozent gestiegen. Die USA sind das führende Gastland für internationale Studierende mit zuletzt rund 833.000 Studierenden aus dem Ausland. China ist das wichtigste Herkunftsland mit rund 996.000 Studierenden an Hochschulen in aller Welt im Jahr 2021.