50 Jahre Deutsches Krebsforschungszentrum
Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg feiert 2014 sein 50-jähriges Gründungsjubiläum.
Es war einer der Höhepunkte einer großartigen Erfolgsgeschichte: 2008 wurde Harald zur Hausen mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Der am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) tätige Wissenschaftler hatte humane Papillomaviren als die Erreger von Gebärmutterhalstumoren identifiziert und so die Entwicklung eines Impfstoffes gegen eine der häufigsten bei Frauen auftretenden Krebserkrankungen ermöglicht. Ein enormer medizinischer Durchbruch.
Der Kampf gegen Krebs besteht allerdings nicht nur aus solchen Triumphen. Meistens sind es viele kleine Schritte, die den Erfolg bringen. Am DKFZ arbeiten 765 Forscher und ihr Hilfspersonal tagtäglich daran, diesen grausamen Krankheiten ihre Geheimnisse abzuringen und neue Bekämpfungsstrategien zu suchen. Das 1964 gegründete Institut ist dabei zu großem internationalen Renommee gelangt. Besonders produktiv ist auch die Einbindung des Zentrums in eine gemeinsame Forschungslandschaft mit der Universität Heidelberg und dem ebenfalls in Heidelberg angesiedelten European Molecular Biological Laboratory (EMBL). Universität und DKFZ betreiben zudem seit 2003 zusammen das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen.
Im Forschungsschwerpunkt Zell- und Tumorbiologie untersuchen DKFZ-Experten unter anderem die Entstehung von Leukämie. Hierbei spielt das wachstumshemmende Gen Pten eine zentrale Rolle. Ist Pten geschädigt, kommt es zur krankhaften Vermehrung von Leukozyten, weißen Blutkörperchen. Die Betroffenen, oft noch Kinder, leiden unter Leukämie. Dem DKFZ-Team unter Leitung von Andreas Trumpp ist es gelungen, die Verbindung zwischen Pten und der Leukozyten-Produktion genauer zu erkunden. Der Gendefekt leitet nicht direkt die unkontrollierte Teilung von Blutstammzellen im Knochenmark ein, sondern führt zur Überproduktion eines Botenstoffs. Dieser wiederum lässt zahlreiche Stammzellen aus den Knochen zur Vermehrung in die Milz einwandern und regt auch bereits vorhandene Leukozyten zur Teilung an. Der Beginn einer lebensgefährlichen Kettenreaktion, die sich vielleicht bald medikamentös ausbremsen lässt.